Umweltgerechtigkeit (Environmental Justice): Integratives Paradigma der Gesundheits- und Sozialwissenschaften?
Horst-Dietrich Elvers
No 14/2005, UFZ Discussion Papers from Helmholtz Centre for Environmental Research (UFZ), Division of Social Sciences (ÖKUS)
Abstract:
Im deutschen Sprachraum taucht zunehmend der Begriff Environmental Justice auf (in der Regel übersetzt mit: Umweltgerechtigkeit). Thematisiert wurde er hier bislang vornehmlich von einem Zweig der Sozialepidemiologie, der sich der Untersuchung von Phänomenen sozialer Ungleichheit bei umweltbedingten Erkrankungen widmet. Es kann festgestellt werden, dass durchaus gewisse Einigkeit darüber besteht, in welchen Zusammenhängen dieser Begriff geeignet ist, um Forschungsergebnisse pointiert zusammenzufassen. Jedoch steht bis auf einzelne Ausnahmen eine theoretisch geleitete Debatte über Erscheinungsweisen von Umweltgerechtigkeit in Deutschland noch aus. Hier setzt der vorliegende Beitrag an. Er verfolgt die Zielstellung, zentrale Annahmen, die der Begriff Environmental Justice transportiert, offen zu legen. Damit soll eine Diskussion über Möglichkeiten von Environmental Justice als Forschungsparadigma der Gesundheits- und Sozialwissenschaften angeregt werden. Zugleich werden erste Vorschläge im Hinblick auf eine inhaltliche Konkretisierung für den deutschen Sprachraum unterbreitet. Andreas Mielck und Joachim Heinrich schlagen vor, den Begriff Environmental Justice nicht zu übersetzen, sondern als Anglizismus zur Umreißung eines eigenständigen Forschungsfeldes zu nutzen; so wie das auch bei Public Health der Fall ist (Mielck/Heinrich 2002). Gleichwohl werden auch die Begriffe ökologische Gerechtigkeit und Umweltge-rechtigkeit im Diskurs verwendet und daher auch nachfolgend genutzt. Letzterer ist deutlich vom Adjektiv umweltgerecht zu unterscheiden. Environmental Justice bezieht sich auf den Menschen und hat daher eine andere Bedeutung als das, was umweltgerecht impliziert. Der vorliegende Beitrag verfolgt das Ziel, einen Beitrag zur Theoriedebatte und zum Begriffs-verständnis zu leisten. Er ist bewusst für eine Veröffentlichung in der Reihe UFZ-Diskussionspapiere vorbereitet worden, weil sich der Autor dadurch eine breite Rezeption und Diskussion erhofft. Kommentare, Hinweise und Kritiken sind daher ausdrücklich willkommen.
Date: 2005
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