Alterseinkommen von Frauen und Männern: Neue Auswertungen aus dem WSI GenderDatenPortal
Alexandra Wagner,
Christina Klenner and
Peter Sopp
No 38, WSI Reports from The Institute of Economic and Social Research (WSI), Hans Böckler Foundation
Abstract:
Frauen erhalten im Alter niedrigere Einkommen als Männer. Da die Einkünfte aus Renten und Pensionen tendenziell den gezahlten Beiträgen folgen (Äquivalenzprinzip), schlägt sich die im Lebensverlauf niedrigere Erwerbsbeteiligung von Frauen in geringeren eigenen Alterssicherungsleistungen nieder. Dabei kumulieren niedrigere Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung, niedrigere Betriebsrenten (zweite Säule) und niedrigere Einkommen aus privater Altersvorsorge (dritte Säule). Bei den eigenen Alterssicherungseinkommen beträgt der Gender Pension Gap 53 Prozent (bezogen auf alle drei Säulen der Alterssicherung). Am größten ist die geschlechtsbezogene Rentenlücke bei der betrieblichen Altersversorgung in der Privatwirtschaft. Mit jedem neu in die Rente eintretenden Jahrgang nimmt die Rentenlücke zwischen Frauen und Männern etwas ab, da jüngere Kohorten seltener als ältere eine traditionelle geschlechtstypische Arbeitsteilung praktizieren. Allerdings dürfte die Rentenlücke in der gesetzlichen Rentenversicherung künftig auch deshalb schrumpfen, weil neu in den Rentenbezug eintretende Männer geringere Leistungen beziehen werden. Anhand der erworbenen Anwartschaften zeigt sich, dass eine wirkliche Angleichung der Alterseinkünfte von Frauen und Männern gleichwohl noch in weiter Ferne liegt. Frauen sind aber in weit höherem Maße als Männer Nutznießerinnen von Elementen des sozialen Ausgleichs im Rentenrecht. Durch die rentenrechtliche Berücksichtigung von Zeiten der Erwerbsunterbrechung bzw. zeitweiliger Teilzeitarbeit in der Familien- oder Pflegephase können Lücken der Beitragszahlung ausgeglichen werden. Auch die abgeleiteten Rentenansprüche der Frauen aus der Hinterbliebenensicherung sind höher als die der Männer. Um die geschlechtsbezogene Rentenlücke zu reduzieren, bedarf es vor allem besserer Erwerbschancen für Frauen und günstigerer Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für beide Geschlechter.
Date: 2017
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