Umfrageergebnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz der Energiewende: Im Auftrag der Westenergie AG, Befragungszeitraum 12.-17.12.2024
Johannes Venjakob,
Aileen Reichmann and
Silvia Voigt
No 205, Wuppertal Papers from Wuppertal Institute for Climate, Environment and Energy
Abstract:
Die Energie- und Klimapolitik der vergangenen Jahre war in Deutschland durch ein Nebeneinander von Erfolgen und Misserfolgen geprägt. So konnte der Ausbau erneuerbarer Energien weiter vorangetrieben werden, gleichzeitig wurden die Ziele im Gebäude- und Verkehrssektor verfehlt. Hinzu kommen kontroverse Debatten (z.B. bzgl. des "Heizungsgesetztes"). Solche Kontroversen um die richtigen Maßnahmen und Instrumente können sich in einer großen gesellschaftlichen Verunsicherung hinsichtlich der weiteren Ausrichtung sowie des richtigen Ambitionsgrads von Energie- und Klimapolitik niederschlagen. Für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende ist der gesellschaftliche Rückhalt aber notwendige Voraussetzung, insbesondere für anstehende Maßnahmen im Gebäude- und Verkehrssektor. Im Auftrag der Westenergie AG hat das Wuppertal Institut vor diesem Hintergrund im Dezember 2024 eine deutschlandweite quotierte Befragung entwickelt, die sich mit der grundsätzlichen Einstellung zur Energiewende und der Zufriedenheit hinsichtlich des Fortschritts befasst. Ein zentraler Teil der Befragung setzte sich zudem mit den ökonomischen Folgen der Energiewende auseinander. Zudem wurde das Vertrauen der Bevölkerung in verschiedene Akteure hinsichtlich ihrer Fähigkeit, die Energiewende erfolgreich voranzutreiben, untersucht. Der Energiepolitik fehlt aus Sicht der Befragten eine klare Strategie; die Instrumente und Maßnahmen wirken auf die Menschen intransparent und wenig partizipativ. Besonders gravierend: Eine deutliche Mehrheit der Befragten gibt an, die ökonomischen Lasten der Energiesystemtransformation als ungerecht verteilt zu empfinden. Darüber hinaus haben die Befragten wenig Vertrauen in die politischen Entscheidungsträger, die Energiewende fair, partizipativ und konsensorientiert umzusetzen. Politischen Akteuren, wie auch der Wirtschaft, wird sogar eine Blockadehaltung unterstellt. Die Ergebnisse spiegeln die Ambivalenz und Unsicherheit in der Bevölkerung wider und verdeutlichen den dringenden Bedarf an partizipativer Strategieentwicklung, transparenter Kommunikation und Wissensbildung in Richtung Gesellschaft. Um die öffentliche Akzeptanz für politische Maßnahmen zu erhöhen, scheint es daher dringend geboten, dass die Politik konsistente Transformationspfade festlegt, dabei relevante Stakeholder einbezieht und die Kommunikation der notwendigen Maßnahmen und ihrer erwarteten Wirkung verbessert.
Date: 2025
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