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Das Kommentariat: Rolle und Status einer Öffentlichkeitselite

Barbara Pfetsch, Christiane Eilders and Friedhelm Neidhardt

Discussion Papers, Working Group Political Communication and Mobilization from WZB Berlin Social Science Center

Abstract: Im Mittelpunkt des WZB-Papers stehen die „Meinungsmacher“ der überregionalen Qualitätszeitungen in der Bundesrepublik. Die Kommentare dieser „Leitmedien“ wer-den im politischen System intensiv wahrgenommen. Die Themenpräferenzen und Meinungen der Kommentatoren dienen als Hinweise auf allgemeine Stimmungen in der Bevölkerung und auf die Durchsetzbarkeit konkreter Entscheidungen. Auch in öffentlichkeitstheoretischer Perspektive stellen Kommentatoren einen besonders herausgeho-benen „Sprecher“-Typus dar. Im Gegensatz zu anderen Sprechern, die um Medienauf-merksamkeit konkurrieren, besitzen Kommentatoren ein entscheidendes Privileg: sie produzieren nicht nur Themen und Meinungen; sie können selber dafür sorgen, dass ihre Äußerungen tatsächlich öffentlich werden. Angesichts der öffentlichkeitstheoretischen und politischen Bedeutung der Kommentatoren überrascht, dass das „Kommentariat“ in der bisherigen Forschung eine merkwürdig unbeschriebene Größe geblieben ist. Auf der Basis einer schriftlichen Befragung und persönlicher Gespräche mit Kommen-tatoren der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung, der Frankfurter Rundschau, der Welt und der tageszeitung gibt diese Studie einen Einblick in die wich-tigsten Charakteristika dieser Sprechergruppe. Wer sind also die Meinungsmacher der deutschen Qualitätspresse? Wie viele Journalisten umfasst diese Öffentlichkeitselite und welche sozio-kulturellen Profile kennzeichnen sie? Wie sehen die Zugangschancen aus? Handelt es sich um einen vergleichsweise offenen Kreis von Journalisten, die von Zeit zu Zeit kommentieren, oder um eine abgeschlossene Gruppe von Vordenkern der Nation, die dauerhaft und fast ausschließlich mit der Meinungsproduktion betraut ist? Was sind die Kriterien für den Zugang zu dieser Öffentlichkeitselite und wie unterscheiden sich die Zeitungen in Hinblick auf die Zugangschancen? Und führt die Auswahl der Kommentatoren zu Themenspezialisierungen oder Meinungsoligopolen innerhalb und möglicherweise auch zwischen den Zeitungen?

Date: 2004
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