Leadership in Zeiten von Corona: Eine qualitative Studie zum Krisenmanagement von Unternehmenslenker:innen während der COVID-19-Pandemie
Heike Nettelbeck and
Rudolf Lütke Schwienhorst
No 7, ZNWU Discussion Papers from Darmstadt University of Applied Sciences, Darmstadt Business School, Center for Sustainable Economic and Corporate Policy (SECP)
Abstract:
Ziel dieses Forschungsvorhabens war es, Erfolgsfaktoren für das unternehmerische Krisenmanagement zu ermitteln. Die Forschungshypothese "In der Krise beweist sich der Charakter" hat sich insofern bestätigt, als deutlich wurde, dass auf der einen Seite die Persönlichkeit des Unternehmenslenkers und auf der anderen Seite die Unternehmenskultur eine wichtige Rolle bei der Bewältigung einer Krise spielen. Beides sollte bereits vor Ausbruch einer Krise weitgehend gefestigt sein und optimal zusammenspielen. Auf Seiten der Organisation gehören dazu eingeübte (Krisenmanagement-)Prozesse, klare Rollen und Verantwortlichkeiten, moderne und unternehmensweit harmonisierte IT-Systeme sowie insbesondere eine Kultur des Vertrauens, der offenen Kommunikation und des Miteinander-Lernens und ein Führungsstil, der von Empowerment und Enabling der Mitarbeiter geprägt ist. Der Unternehmenslenker sollte ein stabiles Wertegerüst haben, sich gut in andere Menschen hineinversetzen können, Zuversicht ausstrahlen und Visionen vermitteln können. Es zeigte sich aber auch in den Gesprächen, dass diese eher weichen Aspekte der Organisation und Soft-Skills des Unternehmenslenkers nur eine Facette des Krisenmanagements ausmachen. Die Grundlage für das Überleben des Unternehmens und damit auch für die Sicherung der Arbeitsplätze stellen Liquiditätssicherung und Kostenmanagement dar. Insofern liegt der Fokus während des Krisenmanagements auf kurzfristigen operativen Maßnahmen. Die strategische Entwicklung des Unternehmens sollte daher genauso unabhängig von Krisen eingesteuert werden wie die kulturelle Transformation. Es wurde auch deutlich, dass während der Bewältigung einer Krise das Augenmerk des Unternehmenslenkers sehr klar auf dem eigenen Unternehmen liegt. Auch wenn vielfach die Bedeutung übergeordneter globaler Entwicklungen, wie beispielsweise der Klimawandel, zur Sprache kam, scheint während einer akuten Krise kaum Raum zu bleiben, um die Interessen des eigenen Unternehmens in einen globalen Gesamtkontext einzuordnen bzw. sogar unterzuordnen. Im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens sollte diese Perspektive daher auch bereits unabhängig von Krisen abgebildet werden.
Keywords: Charakter; Corona-Krise; COVID-19-Pandemie; Einstellung; Führung; Haltung; Kommunikation; Krise; Krisenmanagement; Kultur; Leadership; Management; Persönlichkeit (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: A13 D81 D83 L21 L26 M12 M14 M54 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2021
New Economics Papers: this item is included in nep-ger and nep-ore
References: View complete reference list from CitEc
Citations: Track citations by RSS feed
Downloads: (external link)
https://www.econstor.eu/bitstream/10419/247155/1/1777503639.pdf (application/pdf)
Related works:
This item may be available elsewhere in EconPapers: Search for items with the same title.
Export reference: BibTeX
RIS (EndNote, ProCite, RefMan)
HTML/Text
Persistent link: https://EconPapers.repec.org/RePEc:zbw:znwudp:7
Access Statistics for this paper
More papers in ZNWU Discussion Papers from Darmstadt University of Applied Sciences, Darmstadt Business School, Center for Sustainable Economic and Corporate Policy (SECP) Contact information at EDIRC.
Bibliographic data for series maintained by ZBW - Leibniz Information Centre for Economics ().