Strukturveränderungen und funktionale Einkommensverteilung in Österreich
Guenther Chaloupek,
Reinhold Russinger and
Sepp Zuckerstätter
Wirtschaft und Gesellschaft - WuG, 2008, vol. 34, issue 1, 33-56
Abstract:
Der nach dem Zweiten Weltkrieg über drei Jahrzehnte beobachtbare Anstieg des Lohnanteils am Volkseinkommen erreichte Anfang der Achtzigerjahre seinen Höhepunkt. Seither hat die Lohnquote eine zunächst langsam fallende Tendenz, die sich ab Mitte der Neunzigerjahre akzentuierte. Bei Bereinigung der Lohnquote um die Veränderung in der Struktur der Erwerbstätigen war die Lohnquote bis 1980 konstant, danach ist sie markant gesunken, obwohl die Zahl der Unselbstständigen im Verhältnis zu jener der Selbstständigen weiterhin zugenommen hat. Die statistische Erfassung der Erwerbstätigkeit ist seit 1980 zunehmend problematisch (Interpretation der Selbstständigenzahl, Teilzeitarbeit). Es werden daher seit längerem Vollzeitäquivalente berechnet. Bei stärkerer Berücksichtigung des Teilzeiteffekts als in den Daten von Statistik Austria ergibt sich eine geringere Zahl für die Vollzeitäquivalente und ein höherer Durchschnittslohn. Die Frage, ob Veränderungen der Branchenstruktur der österreichischen Wirtschaft einen Beitrag zur Erklärung des Trendbruchs in der Lohnquotenentwicklung leisten, wird für den Zeitraum 1995 bis 2006 verneint. Im internationalen Vergleich entspricht die Entwicklung der Lohnquote in Österreich in der Tendenz derjenigen in den anderen EU-Staaten (EU-15). Ein detaillierter Vergleich würde jedoch eine kritische Überprüfung der Daten aus den nationalen Verteilungsrechnungen erfordern. Der Anteil des in den Kapitalgesellschaften verbleibenden Betriebsüberschusses ist im Zeitraum 1995 bis 2006 gesunken, die bei diesen verbleibenden Gewinne stiegen um 77%. Die primären Selbstständigeneinkommen haben um gut 60% zugenommen, gegenüber einem Zuwachs der Lohnsumme um 33%. Der steigende Ausschüttungsanteil bei den Kapitalgesellschaften schlägt sich in einer außerordentlich großen Steigerung der Vermögenseinkommen der privaten Haushalte (122%) nieder.
Date: 2008
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