Zur Berechnung der durch den Ausbau erneuerbarer Energien und durch Energieeffizienz verminderten Importe fossiler Brenn- und Kraftstoffe – Methode und Ergebnisse für die Jahre 2000 bis 2015
Ulrike Lehr,
Christian Lutz (lutz@gws-os.com) and
Lisa Becker (becker@gws-os.com)
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Christian Lutz: GWS - Institute of Economic Structures Research
Lisa Becker: GWS - Institute of Economic Structures Research
No 18-3, GWS Research Report Series from GWS - Institute of Economic Structures Research
Abstract:
Die Energiewende beschreibt den Weg des umfassenden Umbaus des Energiesystems von einem System, das durch den Einsatz fossiler Brennstoffe gekennzeichnet ist, hin zu einem System auf Basis erneuerbarer Energien, in dem Energie sehr viel effizienter genutzt wird. In Deutschland als ressourcenarmem Land ist dies gleichbedeutend mit einem Rückgang fossiler Brennstoffimporte. Der Rückgang von Importen ist wiederum per se gleichbedeutend mit einem Anstieg des Handelsbilanzsaldos. Gleichzeitig lässt sich möglicherweise die Energiesicherheit steigern, denn die importierten fossilen Brennstoffe kommen zum Teil aus politisch wenig stabilen Ländern und sind erheblichen Preisschwankungen unterworfen. Weniger aufwendig als eine detaillierte Modellierung einer kontrafaktischen Entwicklung, die anschließend einem Energiewendeszenario gegenübergestellt wird, und zudem sehr transparent ist es, die Energieimporte aus den entsprechenden Statistiken des Statistischen Bundesamts den notwendigen Energieimporten ohne EE und Effizienz direkt gegenüberzustellen. Auf Basis der vom UBA bereitgestellten Minderung des fossilen Primärenergieeinsatzes in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr wurden für das Monitoring zum Ausbau erneuerbarer Energien in der Begleitforschung jährlich die durch den EE-Ausbau eingesparten Emissionen sowie die Importrückgänge abgeschätzt. Das UBA vergleicht zur Ermittlung der Substitutionsfaktoren zwei Szenarien für das jeweils aktuelle Jahr mittels derer sich ein neuer virtueller Mix ausrechnen lässt, der zu bestimmten Anteilen Energieträger enthält (Steinkohle, Erdgas, Mineralölprodukte), welche zum Teil importiert werden. Mit Importpreisen bewertet lässt sich so eine Abschätzung der Importminderung geben. Diesem Ansatz auch für die Energieeffizienz folgend wird in diesem Bericht ein vereinfachter Schätzansatz vorgeschlagen, der auf dem Vergleich statistischer Daten mit einem transparent konstruierten kontrafaktischen Verbrauch basiert. Ein derartiger Indikator lässt sich leicht fortschreiben und vermittelt als Zeitreihe anschaulich die Entwicklung der Importeinsparung durch die Veränderungen im Energieträgermix und im Energiebedarf insgesamt. Dabei gilt es immer zu berücksichtigen, dass Energieeffizienz nicht ausschließlich durch die Energiewende und die damit verbundenen Maßnahmen ausgelöst wird, sondern auch autonom stattfindet. Zunächst wird hierfür die Konstruktion dieses Indikators ausführlicher beschrieben. Das anschließende Kapitel zeigt die Anwendung der Berechnungsmethode am Beispiel von 2015, wobei sowohl eine gesamtwirtschaftliche Perspektive eingenommen wird als auch die Importeinsparungen in den einzelnen Endenergieverbrauchssektoren berechnet werden. Im Folgenden wird die Importminderung für die Zeit zwischen den Jahren 2000 und 2015 mittels der vorgeschlagenen Methode berechnet und die Ergebnisse werden diskutiert und eingeordnet. Der Bericht schließt mit einer Zusammenfassung und einem Ausblick.
Keywords: Verminderte Energieimporte; Energiewende (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: C8 Q43 (search for similar items in EconPapers)
Pages: 32 pages
Date: 2018
New Economics Papers: this item is included in nep-ene and nep-ger
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