Junge Menschen ohne Berufsausbildung. Welches Fachkräftepotenzial verbirgt sich in dieser Gruppe?
Christian Faißt,
Silke Hamann,
Daniel Jahn and
Rüdiger Wapler
Additional contact information
Christian Faißt: Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany
Silke Hamann: Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany
Daniel Jahn: Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany
Rüdiger Wapler: Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany
No 202302, IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Baden-Württemberg from Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany]
Abstract:
"In Baden-Württemberg haben zwischen 2013 und 2021 mehr als 236.000 junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen, ohne über eine abgeschlossene Berufsausbildung zu verfügen. Ausbildungslosigkeit kann sich für die jungen Menschen langfristig negativ bezüglich ihrer Arbeitsmarktbiografien auswirken und ist darüber hinaus auch deshalb überaus problematisch, weil in Baden-Württemberg Fachkräfte besonders knapp sind. Unter den jungen Menschen ohne Abschluss finden sich relativ viele Hauptschüler*innen (22 Prozent) und ausländische Beschäftigte (24 Prozent). Weniger als 1 Prozent der Ausländer*innen verfügen über einen nicht anerkannten Berufsabschluss. Zu den am häufigsten gewählten Berufen der männlichen Ungelernten gehören Verkehrs- und Logistikberufe, Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe, die Metallberufe und die Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe. Für die weiblichen Ungelernten stehen Verkaufsberufe an oberster Stelle, gefolgt von den Sekretariatsberufen und den Verkehrs- und Logistikberufen. Die Zeitarbeitsbranche nimmt ebenfalls zunächst viele formal nicht qualifizierte Männer und Frauen auf. Von den 136.000 Personen, die zwischen 2013 und 2017 ohne berufliche Qualifizierung eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung begonnen haben, bleiben rund 50.000 auch langfristig ohne beruflichen Abschluss. Dies geht einher mit einer geringeren Beschäftigungsstabilität, einem niedrigeren Einkommen und selteneren beruflichen Aufstiegen verglichen mit denjenigen, die noch formale Qualifikationen erwerben. Das Risiko dauerhafter Ausbildungslosigkeit ist für zwei Typen von Erwerbsverläufen besonders kennzeichnend: für die nach Schulabschluss direkte Einmündung in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und in deren Verbleib sowie für die heterogenen Arbeitsmarktbiografien. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass auf längere Orientierungsphasen relativ selten Zeiten in Ausbildung folgen, sondern vielmehr deutlich häufiger Arbeitslosigkeit zu beobachten ist." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Keywords: Baden-Württemberg; Bundesrepublik Deutschland; Ausbildungsabbrecher; IAB-Open-Access-Publikation; Ausbildungsverzichter; beruflicher Aufstieg; Berufsstruktur; Berufsverlauf; Beschäftigungsdauer; Einkommenseffekte; Erwerbspersonenpotenzial; Integrierte Erwerbsbiografien; Jugendliche; junge Erwachsene; Lohnhöhe; Nachqualifizierung; Schulabbrecher; sektorale Verteilung; Ungelernte; 2013-2021 (search for similar items in EconPapers)
Pages: 42 pages
Date: 2023-07-27
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https://doi.org/10.48720/IAB.REBW.2302
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DOI: 10.48720/IAB.REBW.2302
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