Inflationsrate einkommensschwacher Haushalte sinkt trotz steigender Nahrungsmittelpreise leicht im Februar 2023
Silke Tober ()
Additional contact information
Silke Tober: Macroeconomic Policy Institute (IMK)
No 147-2023, IMK Policy Brief from IMK at the Hans Boeckler Foundation, Macroeconomic Policy Institute
Abstract:
Die Inflationsrate lag im Februar 2023 mit 8,7 % ebenso hoch wie im Monat zuvor. Dabei gab es allerdings einige Verschiebungen zwischen den Preissteigerungsraten der einzelnen Guetergruppen. Waehrend die Nahrungsmittelpreise im Februar 2023 mehr zur Inflation beitrugen als im Januar 2023, nahm der Beitrag von Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) sogar etwas staerker ab, so dass die Kerninflation ohne Nahrungsmittel und Energie mit 5,7 % leicht hoeher ausfiel als im Vormonat (5,6 %). Eine entscheidende Rolle spielte dabei der staerkere Preisanstieg bei Bekleidung und Schuhen (4,3 % nach 2,8 % im Januar 2023). Haushaltsenergie verzeichnete erneut die hoechste Teuerungsrate (32,2 % nach 36,5 % im Januar 2023), gefolgt von Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getraenken (20,7 % nach 19,2 % im Januar 2023). Da der Anteil von Nahrungsmitteln und Haushaltsenergie an den Konsumausgaben stark einkommensabhaengig ist, bleibt die Spanne zwischen den haushaltsspezifischen Teuerungsraten mit 2,5 Prozentpunkten hoch, wenn auch etwas niedriger als im Januar 2023 (2,6 Prozentpunkte). Die hoechste Inflationsrate hatten erneut einkommensschwache Haushalte (9,9 %), die niedrigste einkommensstarke Alleinlebende mit 7,4 %. Besonders ausgepraegt ist weiterhin der Unterschied bei der kombinierten Belastung durch die Preise von Nahrungsmitteln und Haushaltsenergie. Er lag mit 4,3 Prozentpunkten ebenso hoch wie im Januar 2023, wobei diese Gueterarten bei einkommensschwachen Alleinlebenden einen Inflationsbeitrag von 7,1 Prozentpunkten lieferten (Januar 2023: 7,2 Prozentpunkte), verglichen mit 2,8 Prozentpunkten im Falle von einkommensstarken Alleinlebenden (Januar 2023: 2,9 Prozentpunkte). Die auf Grundlage des harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) berechnete Inflationsrate, die insbesondere fuer die Geldpolitik eine bedeutende Rolle spielt, lag mit 9,3 % um 0,6 Prozentpunkte ueber der hierzulande ueblichen Inflationsrate auf Basis des Verbraucherpreisindex. Dabei spielte das hoehere Gewicht von Nahrungsmitteln und Haushaltsenergie im HVPI eine entscheidende Rolle, aber auch die jaehrliche Neuanpassung der Gewichte, mit denen die einzelnen Gueter in den HVPI-Index eingehen.
Pages: 13 pages
Date: 2023
New Economics Papers: this item is included in nep-ger and nep-inv
References: Add references at CitEc
Citations: View citations in EconPapers (15)
Downloads: (external link)
http://www.boeckler.de/pdf/p_imk_pb_147_2023.pdf (application/pdf)
Related works:
This item may be available elsewhere in EconPapers: Search for items with the same title.
Export reference: BibTeX
RIS (EndNote, ProCite, RefMan)
HTML/Text
Persistent link: https://EconPapers.repec.org/RePEc:imk:pbrief:147-2023
Access Statistics for this paper
More papers in IMK Policy Brief from IMK at the Hans Boeckler Foundation, Macroeconomic Policy Institute Contact information at EDIRC.
Bibliographic data for series maintained by Sabine Nemitz ().