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Basiseffekte ueberlagern Abwaertstendenz der Inflation - Inflationsunterschiede zwischen Haushalten im Juni 2023 sinken leicht

Sebastian Dullien and Silke Tober ()
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Silke Tober: Macroeconomic Policy Institute (IMK)

No 154-2023, IMK Policy Brief from IMK at the Hans Boeckler Foundation, Macroeconomic Policy Institute

Abstract: Die Inflationsrate lag im Juni 2023 bei 6,4 % und damit etwas hoeher als im Mai 2023 (6,1 %), aber noch deutlich geringer als im April 2023 (7,2 %). Aktuell wirken kurzzeitige Basiseffekte als Folge des 9-Euro-Tickets und Tankrabatts in den Monaten Juni, Juli und August 2022. Sie erhoehen die Inflation und Kerninflationsrate voruebergehend. Entsprechend war Deutschland im Juni das einzige grosse Land im Euroraum mit einer hoeheren Inflation als im Vormonat. Haushaltsenergie verteuerte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14,0 %, gefolgt von Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getraenken (13,4 %). Da der Anteil von Nahrungsmitteln und Haushaltsenergie an den Konsumausgaben stark einkommensabhaengig ist, bleibt die Spanne der haushaltsspezifischen Teuerungsraten mit 1,3 Prozentpunkten hoch (Mai 2023: 1,5 Prozentpunkte). Einkommensschwache Alleinlebende hatten die hoechste Inflationsrate (7,0 %), einkommensstarke Alleinlebende - wie bereits seit Februar 2022 - die niedrigste (5,7 %). Erneut etwas geringer ist ebenfalls der Unterschied bei der kombinierten Belastung durch die Preise von Nahrungsmitteln und Haushaltsenergie. Dieser betrug 2,5 Prozentpunkte, wobei Nahrungsmittel und Haushaltsenergie bei einkommensschwachen Alleinlebenden einen Inflationsbeitrag von 4,2 Prozentpunkten lieferten, verglichen mit 1,7 Prozentpunkten im Falle von einkommensstarken Alleinlebenden. Fuer eine Entwarnung bei der Inflation ist es deutlich zu frueh. Allerdings ist zu erwarten, dass die Inflationsrate in der zweiten Jahreshaelfte deutlich geringer ausfaellt und auch die Kernrate durch die geringeren Energiepreise gedaempft wird, zumal die Aufloesung von Lieferengpaessen und die Verringerung von Extragewinnen die Wirkung der erhoehten Lohnsteigerungen kompensieren duerften. Nach Zinserhoehungen um 4 Prozentpunkte innerhalb von 12 Monaten waere die EZB gut beraten, die Wirkung der geldpolitischen Restriktion abzuwarten, bevor sie die ohnehin gebremste Wirtschaft im Euroraum und in Deutschland weiter schwaecht.

Pages: 13 pages
Date: 2023
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