EconPapers    
Economics at your fingertips  
 

Stille Reserve in Deutschland: Gemeinsamkeiten und Unterschiede zweier Konzepte

Hidden labour force in Germany: similarities and differences between two concepts

Martina Rengers (martina.rengers@destatis.de) and Johann Fuchs (johann.fuchs@iab.de)
Additional contact information
Martina Rengers: Statistisches Bundesamt (StBA, Destatis)
Johann Fuchs: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)

AStA Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv, 2022, vol. 16, issue 3, No 3, 189-230

Abstract: Zusammenfassung Die Stille Reserve ist eine bedeutende Größe in der Arbeitsmarktberichterstattung, die sich nicht unmittelbar beobachten lässt. Es existieren unterschiedliche Konzepte bezüglich Definition, Datengewinnung und Blickwinkel auf den Arbeitsmarkt, mit denen eine Stille Reserve ermittelt wird. Der vorliegende Beitrag vergleicht die Schätzung der Stillen Reserve beim Statistischen Bundesamt (StBA) mit der beim Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Das Statistische Bundesamt schätzt sie aus einer mikroökonomischen Perspektive heraus und schließt aus Angaben von Befragten des Mikrozensus beziehungsweise der darin integrierten Arbeitskräfteerhebung auf die Zugehörigkeit zur Stillen Reserve. Zur Anwendung kommt dabei das Labour-Force-Konzept der Internationalen Arbeitsorganisation. Danach gehören zur Stillen Reserve zum einen Personen, die aktiv eine Arbeit suchen, für eine solche aber kurzfristig nicht zur Verfügung stehen und zum anderen Personen, die aktuell keine Arbeit suchen, aber grundsätzlich gerne arbeiten würden und dafür auch verfügbar sind. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung schätzt die Stille Reserve aus einer makroökonomischen Perspektive unmittelbar aufgrund der jeweiligen Arbeitsmarktlage. In einem regressionsanalytischen Modell wird zuerst die Abhängigkeit einer langen Zeitreihe der Erwerbsquoten von der Arbeitsmarktlage geschätzt. Dabei ist die Datengrundlage der Erwerbsquoten zum einen der Mikrozensus, während die Lage des Arbeitsmarktes unter anderem über Quoten von registrierten Arbeitslosen der Bundesagentur für Arbeit abgebildet wird. Darüber hinaus wird ein sogenannter „Vollbeschäftigungswert“ für diese Arbeitslosenquoten ermittelt und die Stille Reserve als Folge der Anspannung am Arbeitsmarkt interpretiert, das heißt, je mehr die Vollbeschäftigungsarbeitslosigkeit vom tatsächlichen Wert abweicht, umso höher ist die Stille Reserve. Hinsichtlich der Ergebnisse zur Stillen Reserve war die vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung geschätzte Stille Reserve in früheren Jahren immer etwas umfangreicher als die des Statistischen Bundesamtes. Die Differenzen sanken jedoch, bis schließlich für 2019 beide Ergebnisse mit jeweils knapp 900.000 Personen nahezu gleichauf lagen.

Keywords: Stille Reserve; Labour-Force-Konzept; Inaktivitätsgründe; Erwerbsquotenverlauf; Arbeitsmarktlage; Mikrozensus; Hidden labour force; Labour force concept; Reasons for inactivity; Labour force participation rate development; Labour market situation; Microcensus; J20; J21; J64; E32 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2022
References: Add references at CitEc
Citations: View citations in EconPapers (2)

Downloads: (external link)
http://link.springer.com/10.1007/s11943-022-00309-3 Abstract (text/html)
Access to the full text of the articles in this series is restricted.

Related works:
This item may be available elsewhere in EconPapers: Search for items with the same title.

Export reference: BibTeX RIS (EndNote, ProCite, RefMan) HTML/Text

Persistent link: https://EconPapers.repec.org/RePEc:spr:astaws:v:16:y:2022:i:3:d:10.1007_s11943-022-00309-3

Ordering information: This journal article can be ordered from
http://www.springer. ... ce/journal/11943/PS2

DOI: 10.1007/s11943-022-00309-3

Access Statistics for this article

AStA Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv is currently edited by Ralf Münnich

More articles in AStA Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv from Springer, Deutsche Statistische Gesellschaft - German Statistical Society
Bibliographic data for series maintained by Sonal Shukla (sonal.shukla@springer.com) and Springer Nature Abstracting and Indexing (indexing@springernature.com).

 
Page updated 2024-12-29
Handle: RePEc:spr:astaws:v:16:y:2022:i:3:d:10.1007_s11943-022-00309-3