LNG, Energiesicherheit und Klimaschutz: Wege aus dem Spannungsfeld
Felix Heilmann,
Janek Steitz,
Simon Müller and
Philippa Sigl-Glöckner
Papers from Dezernat Zukunft - Institute for Macrofinance, Berlin
Abstract:
Importe von Flüssigerdgas (LNG) haben es Europa ermöglicht, den weitgehenden Ausfall russischer Gaslieferungen teilweise zu kompensieren. Dies war für die Sicherung der Energieversorgung zentral. Es besteht hierbei jedoch auch ein Risiko neuer Pfadabhängigkeiten, die der notwendigen Transformation zur Klimaneutralität entgegenstehen. Ziel dieses Hintergrundpapiers ist es, in diesem Spannungsfeld zwischen Energiesicherheit und Klimaschutz Brücken für differenzierte Lösungsansätze zu bauen. Hierfür betrachten wir relevante Aspekte entlang der gesamten LNG-Versorgungskette, unter der Prämisse, dass die Einhaltung der Klimaziele und Energiesicherheit jederzeit gewährleistet sein müssen. Das Papier basiert auf Gesprächen und einem Workshop mit Stakeholder:innen aus dem gesamten Debattenspektrum. Insgesamt birgt der Bau neuer LNG-Export-Terminals die größten Risiken für den Klimaschutz. Import-Terminals können als Reserve für Krisenzeiten dienen, wenn ihre Nutzung in Nichtkrisenzeiten eingeschränkt wird. Die globale LNG-Versorgungssituation wird sich auch ohne Investitionen in zusätzliche Exportterminals stark entspannen: Durch sich bereits jetzt im Bau befindliche Projekte wird sich das globale Angebot bis 2027 um rund ein Drittel erhöhen. Zusätzliche Exportkapazitäten können angesichts langer Entwicklungszeiten keinen relevanten Beitrag zur Entschärfung der aktuellen Versorgungskrise leisten und laufen Gefahr, als stranded assets zu enden. Europäische Entscheidungen sollten daher keine neuen Exportprojekte unterstützen. Dies gilt auch für die Ermöglichung durch langfristige Lieferverträge. Stattdessen sollten sich europäische Akteur:innen auf die wachsende Menge nicht vertraglich gebundener Volumina konzentrieren, die aus auslaufenden Altverträgen, von Portfoliounternehmen und aus bereits im Bau befindlichen neuen Exportprojekten zur Verfügung stehen. Kurz- und mittelfristige Verträge können Unsicherheiten aus einer zu starken Exposition gegenüber dem Spotmarkt reduzieren und gleichzeitig Klimarisiken begrenzen. Regierungen können zur Umsetzung solcher Verträge beitragen.
Date: 2023
New Economics Papers: this item is included in nep-cis, nep-ene and nep-ger
References: Add references at CitEc
Citations:
Downloads: (external link)
https://www.econstor.eu/bitstream/10419/277909/1/1860207766.pdf (application/pdf)
Related works:
This item may be available elsewhere in EconPapers: Search for items with the same title.
Export reference: BibTeX
RIS (EndNote, ProCite, RefMan)
HTML/Text
Persistent link: https://EconPapers.repec.org/RePEc:zbw:dzimps:277909
Access Statistics for this paper
More papers in Papers from Dezernat Zukunft - Institute for Macrofinance, Berlin
Bibliographic data for series maintained by ZBW - Leibniz Information Centre for Economics ().