Alternative Antriebe im straßengebundenen Schwerlastverkehr: Eine quantitative Ermittlung der Nutzeranforderungen an schwere Lkw und deren Infrastruktur
Alternative powertrains in road-bound heavyduty transport: A quantitative determination of user requirements for heavy-duty vehicles and their infrastructure
Philipp Kluschke,
Maren Uebel and
Martin Wietschel
No S05/2019, Working Papers "Sustainability and Innovation" from Fraunhofer Institute for Systems and Innovation Research (ISI)
Abstract:
Angesichts des Klimawandels werden Maßnahmen zur CO2-Reduktion dringend benötigt und viel diskutiert. Der Verkehrssektor spielt dabei mit einem Anteil von etwa 20 % an den Gesamt-CO2-Emissionen in Deutschland eine zentrale Rolle. Neben Pkw sind vor allem schwere Lkw im Güterfernverkehr durch hohe Fahrleistungen und hohen Energieverbrauch die Hauptverursacher der CO2-Emissionen. Eine Umstellung der Antriebsstruktur hin zu CO2-neutralen Technologien in diesem Sektor kann somit einen hohen Beitrag zur Emissionsreduktion und damit zur Umwelt- und Klimaentlastung leisten. Eine solche Umstellung kann nur erfolgreich sein, wenn sie im Sinne der täglichen Nutzer stattfindet. Um alternative Antriebstechnologien gemäß den Anforderungen von Nutzern im schweren Güterfernverkehr gestalten zu können, werden in dieser Studie Nutzeranforderungen an Fahrzeuge und die Infrastruktur ermittelt und quantifiziert. Dazu wird aufbauend auf einer qualitativen Untersuchung, in der ökonomische, ökologische und technische Nutzeranforderungen identifiziert wurden, eine quantitative Forschungsmethode angewendet. Hierbei wird in einem ersten Schritt ein webbasierter Fragebogen entworfen und die Datenerhebung durchgeführt. Die erhobenen Daten werden daraufhin deskriptiv und korrelativ analysiert. Insgesamt konnten 70 Teilnehmer bzw. Unternehmen für die Studie gewonnen werden. Die Analysen zeigen eine hohe Relevanz der ökonomischen Anforderungen, insbesondere die der Gesamtkosten und Zuverlässigkeit. In der Speditions- und Logistikbranche gibt es durch hohen Wettbewerb und Kostendruck kaum finanziellen Spielraum, insbesondere für die Umsetzung umweltfreundlicher Maßnahmen. Bei den ökologischen Nutzeranforderungen gehen die Meinungen der Nutzer stark auseinander. Die Befragung zu Infrastrukturanforderungen ergibt, dass viele Nutzer durchaus bereit sind längere Tank- oder Ladezeiten (zwischen 10 und 30 Minuten) bzw. Umwege (bis zu 20 km) in Kauf zu nehmen. Insgesamt zeigen sich die Nutzer überwiegend offen und können sich vorstellen auf alternative Antriebe umzusteigen. Regressionsanalysen zeigen, dass Nutzer eher bereit sind auf alternative Antriebe umzusteigen, wenn sie die gesamten Nutzungskosten über die Fahrzeuglebensdauer priorisieren, weil hier alternative Antriebe oft Vorteile durch geringere Energiekosten aufweisen. Die Umsteigebereitschaft sinkt hingegen, wenn sie Investitionen stärker gewichten - alternative Antriebe sind häufig durch einen höheren Anschaffungspreis charakterisiert. Korrelationsanalysen zeigen zusätzlich, dass größere Unternehmen und Nutzer mit Kenntnissen bezüglich alternativer Antriebe eher umsteigebereit sind.
Date: 2019
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DOI: 10.24406/publica-fhg-299715
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