EconPapers    
Economics at your fingertips  
 

Kurzfristige Lösungen für langfristige Probleme: Warum die geplanten 1000 Euro Starthilfe zum Bafög nur bedingt zu mehr Chancengerechtigkeit führen

Jessica Schulz

FRIBIS Policy Debate from University of Freiburg, Freiburg Institute for Basic Income Studies (FRIBIS)

Abstract: Der neue Referentenentwurf des Bundesbildungsministeriums sieht eine Auszahlung von 1000 Euro als Starthilfe für Studierende vor, die auf staatliche finanzielle Hilfe angewiesen sind.1 Diese Form der 'Kapitalausstattung' anstelle der geforderten Erhöhung der Bedarfssätze soll bei den hohen Kosten unterstützen, die gerade zu Beginn des Studiums bedürftige Studierende besonders hart treffen (Kosten für Mietkaution und Umzug, Semesterbeitrag, materielle Ressourcen in Form von Laptops und Bücher). Was auf den ersten Blick wie ein wichtiger Schritt zu mehr Chancengerechtigkeit wirkt, verliert seine Leuchtkraft vor der dunklen Realität. Denn ohne eine Erhöhung der Bedarfssätze können Studierende die Wohnung, für welche sie die Kaution bezahlt haben, nicht halten, geschweige denn bei den steigenden Lebenshaltungskosten infolge der Inflation, Semesterbeiträge der Folgesemester, Bücher oder Reparaturen für das technische Equipment zahlen. Das statistische Bundesamt zeigt eine alarmierende Realität: 37,9 % der Studierenden im Jahr 2021 waren armutsgefährdet, bei denjenigen, die nicht zu Hause wohnten, stieg diese Zahl sogar auf 76,1 %. Außerdem konnten sich 38,5 % unerwartete Ausgaben nicht leisten. (vgl.: Einkommens- und Wohnsituation von Studierenden 2021)2 Wenn Studierende auf ihrem Weg ins Studium zwar ein Auto geschenkt bekommen, aber nicht ausreichend Geld für Tank und Versicherung bezahlt wird, bleiben sie früher oder später auf der Strecke.

Date: 2024
New Economics Papers: this item is included in nep-ger
References: View references in EconPapers View complete reference list from CitEc
Citations:

Downloads: (external link)
https://www.econstor.eu/bitstream/10419/290356/1/1886445273.pdf (application/pdf)

Related works:
This item may be available elsewhere in EconPapers: Search for items with the same title.

Export reference: BibTeX RIS (EndNote, ProCite, RefMan) HTML/Text

Persistent link: https://EconPapers.repec.org/RePEc:zbw:fribpd:290356

Access Statistics for this paper

More papers in FRIBIS Policy Debate from University of Freiburg, Freiburg Institute for Basic Income Studies (FRIBIS) Contact information at EDIRC.
Bibliographic data for series maintained by ZBW - Leibniz Information Centre for Economics ().

 
Page updated 2025-03-20
Handle: RePEc:zbw:fribpd:290356