Die Bedeutung von Institutionen für die Agrarpreisbildung
Ulrich Koester and
Stephan von Cramon-Taubadel
No 177, IAMO Discussion Papers from Leibniz Institute of Agricultural Development in Transition Economies (IAMO)
Abstract:
[Einleitung] Die neoklassische Ökonomie zielt darauf ab, die notwendigen Bedingungen für eine optimale Allokation der Faktoren darzustellen. Optimal ist die Allokation, wenn durch eine Änderung der Faktorverwendung die mit Marktpreisen bewertete Güterproduktion nicht ausgeweitet werden kann. Diese Situation wird Gleichgewichtssituation genannt. In dieser Situation müssen bestimmte Marginalbedingungen gelten, die u. a. auch das Entgelt für Kapital und Arbeit, sowie die Marktpreise der einzelnen Produkte festlegen. Wie bei jeder Theorie hängt die Aussage von den gesetzten Prämissen ab, d. h. den zugrunde gelegten Hypothesen und Definitionen. Wie genau eine bestimmte Theorie eine spezifische aktuelle ökonomische Situation, d. h. die Realität, erklären kann, ist daher von der Realitätsnähe dieser Prämissen abhängig. Die neoklassische Theorie zeichnet sich insbesondere durch die Form der mathematischen Analyse aus und hat sich in sehr vielen Situationen als guter Ausgangspunkt für die Erklärung der ökonomischen Realität erwiesen. Es ist aber häufig nur ein Ausgangspunkt und nicht bereits eine angemessene Erklärung. Diese Aussage gilt insbesondere für die Erklärung der Höhe und der Änderung der Agrarpreise. Mit diesem Kapitel wird ein zweifaches Ziel verfolgt. Zum einen soll gezeigt werden, wie die Preisbildung für Produkte und Faktoren eines bestimmten Sektors, nämlich des Agrarsektors, ausgehend von den Prämissen der Neoklassik und deren Erweiterung durch die Erkenntnisse der Neuen Institutionenökonomik erklärt werden kann. Zum anderen kann exemplarisch gezeigt werden, wie durch Erweiterung der Prämissen einzelner Theorien die Erklärung spezieller ökonomischer Situationen und deren Veränderung verbessert werden kann. Die neue Institutionenökonomie wird demnach nicht als Substitut für die neoklassische Analyse verstanden, sondern als Komplement, mit dem wichtige Einschränkungen der Neoklassik reduziert bzw. überwunden werden können. Somit besteht ein grundsätzlicher Unterschied zur Alten Institutionenökonomik.
Date: 2018
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