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Die Rolle von Handwerksunternehmen für die volkswirtschaftlichen Funktionen des Mittelstands

Jörg Thomä

No 11, Göttinger Beiträge zur Handwerksforschung from Volkswirtschaftliches Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen (ifh)

Abstract: Eine moderne und zukunftsgewandte Mittelstandspolitik bedarf einer überzeugenden Begründung. Die traditionelle Orientierung am Prinzip des Nachteilsausgleichs reicht hierfür nicht mehr aus. Denn aus Sicht der Mittelstandsforschung lassen sich größenbedingte Benachteiligungen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) oft nicht eindeutig belegen. Vielversprechender erscheint es daher, die Besonderheiten des deutschen Mittelstands und seiner Teilsegmente differenziert in den Blick zu nehmen. Ansatzpunkt sind demnach die positiven Effekte von mittelständischen Unternehmen und deren Potenziale für die gesamtwirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. Ein solcher Perspektivwechsel betrifft auch die Handwerksförderung. Denn Handwerksunternehmen sind als integraler Bestandteil der mittelständischen Wirtschaft zu verstehen. Insofern gilt es, die Förderwürdigkeit des Handwerks nicht aus einer isolierten Sicht heraus zu begründen und dabei in einem eher defensiven Sinne die potenziellen Schwächen von handwerklichen KMU zu unterstreichen. Vielmehr geht es darum, den Anteil des Handwerks an den viel zitierten Stärken des Mittelstands zu betonen. In diesem Sinne beschreibt die vorliegende Studie die vielfältige Rolle der Handwerksunternehmen für die Ausbildungsfunktion, die Innovationsfunktion und die regionale Ausgleichsfunktion der mittelständischen Wirtschaft. Im Ergebnis wird deutlich, warum sich eine Mittelstandspolitik, die eher an den Stärken und weniger an den Schwächen von KMU ansetzt, gerade auch in einer expliziten Handwerksförderung niederschlagen sollte. Die aufgezeigte Bedeutung der handwerklichen KMU für die volkswirtschaftlichen Funktionen des Mittelstands im Bereich der Bildungs-, Innovations- und Regionalpolitik ist deshalb hervorzuheben, da alle drei den Kern dessen berühren, warum mittelständische Unternehmen hierzulande besondere Potenziale für die gesamtwirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung besitzen - etwa im Hinblick auf die Bewältigung des demografischen Wandels, die Umsetzung der Energiewende, die Sicherung des Fachkräftepotenzials oder die Erreichung von gesellschaftlicher Teilhabe und Chancengleichheit. Die Begründung, warum es einer Förderung von handwerklichen KMU bedarf, sollte sich daher an ebendieser Perspektive orientieren.

Keywords: Mittelstandspolitik; Handwerksförderung; duale Berufsausbildung; Fachkräfte; Innovation; Regionalentwicklung (search for similar items in EconPapers)
Date: 2016
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DOI: 10.3249/2364-3897-gbh-11

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