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Unterrichtstunden an Grundschulen im Ländervergleich: Eine Auswertung der einschlägigen landesrechtlichen Regelungen

Wido Geis-Thöne

No 7/2024, IW-Reports from Institut der deutschen Wirtschaft (IW) / German Economic Institute

Abstract: In der Grundschulzeit erfolgen zentrale Weichenstellungen für die späteren Bildungswege junger Menschen in Deutschland. Einerseits werden während dieser Zeit die grundlegenden Fähigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen erworben und andererseits endet mit ihrem Abschluss bereits das gemeinsame Lernen aller Kinder. In der Regel dauert der Grundschulbesuch vier Jahre, wobei Berlin und Brandenburg mit ihren sechsjährigen Grundschulen eine Ausnahme bilden. Insgesamt werden in den Grundschulen in den Jahrgangsstufen 1 bis 4 zwischen 92 Wochenstunden in Hessen und Schleswig-Holstein und 108 Wochenstunden in Hamburg unterrichtet, was durchschnittlich 23 bis 27 Stunden in jedem Schuljahr entspricht. Der Gesamtumfang des Mathematikunterrichts ist dabei mit einer Spanne von 20 bis 22 Stunden in allen Ländern sehr ähnlich, wohingegen beim Deutschunterricht sehr große Unterschiede bestehen. Hier kommt Berlin mit 31 Stunden auf mehr als das anderthalbfache Pensum des Saarlands von 20 Stunden. Allerdings sehen die landesrechtlichen Regeln im Saarland eine größere Zahl an für alle Schüler verpflichtenden Förderstunden vor, die gegebenenfalls auch für den Deutschunterricht eingesetzt werden können. Nicht wesentlich höher liegt Hessen, wo dies nicht der Fall ist, mit 22 Stunden. Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz empfiehlt ein Mindestmaß von 24 Deutschstunden. Darüber hinaus erfolgt an allen Grundschulen auch Unterricht in Sachkunde, einer ersten Fremdsprache, die allerdings Englisch oder Französisch sein kann, Sport sowie in verschieden ausgestalteten künstlerischen Fächer, zu denen neben Kunst und Musik auch Theater und Werken zählen. Religion oder Ethik ist in Berlin und Brandenburg nicht Teil des Pflichtunterrichts in den Jahrgangsstufen 1 bis 4, hat mit bis zu zehn Stunden in Bayern und Rheinland-Pfalz in den anderen Ländern jedoch teilweise sehr viel Gewicht. Einige Länder regeln die Stundenkontingente für mehrere Fächer zusammen, was die Flexibilität der Schulen bei der Unterrichtsgestaltung erhöhen kann, aber auch Risiken mit sich bringt. Insbesondere droht so die Gefahr, dass es bei Engpässen bei der Verfügbarkeit geeigneter Räume zu Einschränkungen beim Sportunterricht kommt. So wäre es vor dem Hintergrund einer zunehmenden Zahl an Kindern mit unzureichenden Schwimmfähigkeiten auch sinnvoll, den Schwimmunterricht vom übrigen Sportunterricht getrennt zu regeln.

JEL-codes: I21 J13 R10 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2024
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Page updated 2025-03-20
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