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Engagement im Spiegel sozialer und räumlicher Ungleichheit: Empirische Analyseergebnisse auf Basis des Deutschen Freiwilligensurveys (2019) und des Sozio-Oekonomischen Panels (2001-2019)

Tuuli-Marja Kleiner and Marie Kühne

No 111, Thünen Reports from Johann Heinrich von Thünen Institute, Federal Research Institute for Rural Areas, Forestry and Fisheries

Abstract: Das Thema 'Freiwilliges Engagement' hat in den vergangenen Jahren sowohl politisch als auch gesellschaftlich Konjunktur. Ein Grund dafür ist, dass sich die Politik und einige Forscher:innen vom freiwilligen Engagement der Bevölkerung positive gesellschaftliche Auswirkungen versprechen - sowohl für die soziale Teilhabe der engagierten Menschen selbst als auch für den Zusammenhalt der Gesellschaft insgesamt. Dies ist besonders für (periphere) ländliche Räume von Bedeutung, in denen sich häufig nur wenige Gelegenheiten für gesellige Freizeitgestaltung bieten und wo Angebote in Sport und Freizeit, aber auch Mobilität, Rettungs- und Katastrophenschutz ohne die zahlreichen Engagierten vor Ort nicht aufrecht erhalten werden könnten. Daneben waren zahlreiche ländliche Räume in den vergangenen Jahrzehnten von strukturellen Wandlungsprozessen betroffen, die mit einem teils starken Rückbau der Infrastruktur einhergegangen sind. Abwanderungsbewegungen gerade jüngerer und höhergebildeter Menschen infolgedessen ließen und lassen die Zahl der potenziell Engagierten schrumpfen. Neben räumlichen Ungleichheiten deuten erste Forschungsergebnisse darauf hin, dass es auch soziale Ungleichheiten bezüglich der Teilhabemöglichkeiten an freiwilligem Engagement gibt. Politisch bedeutet dies, dass bestimmte, durch soziodemografische Merkmale oder räumliche Zugehörigkeit definierte Gruppen systematisch besseren Zugang zu freiwilligem Engagement und den damit verknüpften Vorteilen (Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe und Mitgestaltung, soziale Netzwerke und Sozialkapital) haben, während diese Vorteile anderen Gruppen nicht in vergleichbarem Maße zur Verfügung stehen. Politisch und gesellschaftlich wünschenswert wäre es, diesen Ungleichheiten entgegenzuwirken und so allen Menschen in Deutschland die gleichen Chancen der Teilhabe und Integration durch Engagement zu ermöglichen. Ein erster notwendiger Schritt hierzu ist eine systematische, grundlegende Beschreibung und Dokumentation des freiwilligen Engagements der verschiedenen Gruppen in ländlichen und nicht-ländlichen Räumen. Hierzu fehlt es bislang weitestgehend an einschlägiger Forschung. [...]

Keywords: Freiwilliges Engagement/Ehrenamt; Ungleichheit; quantitative Sekundäranalysen; ländliche und nicht-ländliche Räume; Voluntary Engagement/Volunteering; Inequality; quantitative analysis; rural and non-rural areas (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: B23 C21 C23 C25 C8 D71 L31 R10 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2023
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DOI: 10.3220/REP16883716210

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Page updated 2025-03-20
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