Evaluierung der Gewässerschutzberatung in Hessen im Kontext der EU-Wasserrahmenrichtlinie: Auswirkungen auf Wissen und Handeln von Landwirten
Anja-Kristina Techen,
Elke Ries and
Annett Steinführer
No 33, Thünen Reports from Johann Heinrich von Thünen Institute, Federal Research Institute for Rural Areas, Forestry and Fisheries
Abstract:
Im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz untersuchte das Thünen-Institut für Ländliche Räume von 2012 bis 2015, welche Effekte die hessische WRRL-Gewässerschutzberatung, welche das Land im Rahmen der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) anbietet, auf den Wissenszuwachs, das Problembewusstsein und daraus resultierende Handlungsänderungen von Landwirten und Winzern in Hinsicht auf Stickstoff hat. Den Kern der Studie bildete eine standardisierte Befragung, die mit Antworten von 1.477 Landwirten (sowie 131 Winzern; Rücklauf jeweils 33 %) eine quantitative Analyse und statistische Testverfahren ermöglichte. Die Befragung wurde in der Vorbereitung vor allem durch Experteninterviews und im Anschluss durch 18 qualitative Vertiefungsinterviews mit Landwirten sowie Validierungsrunden mit Beratern und Landwirten ergänzt. Die Studie zeigt, dass die Gewässerschutzberatung trotz der zum Befragungszeitpunkt erst kurzen Laufzeit von ein bis zwei Jahren das Problembewusstsein von Landwirten sowie ihre Gewässerschutzkompetenz erhöhte und in wichtigen Details zu Handlungsänderungen führte. Größere Handlungsänderungen wie die Aufnahme des Zwischenfruchtanbaus konnten bisher offenbar kaum induziert werden. Doch mit Düngermenge, Umbruchzeitpunkt, Sortenwahl und Flächenanteil beeinflusst die Beratung wichtige Bewirtschaftungsdetails, die positiv für den Gewässerschutz sind. Zwar wurde auch deutlich, dass sich tendenziell eher besser ausgebildete und informierte Landwirte an der Beratung beteiligen. Doch offensichtlich hilft die Beratung auch diesen Betrieben, Gewässerschutz stärker in ihr Handeln zu integrieren. Bei kostenintensiven wichtigen Maßnahmen, wie dem Ausbau von Lagerkapazitäten für Gülle, ist die Beratung kein geeignetes politisches Instrument, kann aber das Verständnis für Maßnahmen erhöhen. Der Faktor Zeit konnte als entscheidend für die Beratungswirkung bestätigt werden und spricht auch für die Fortführung der Beratung.
Keywords: Gewässerschutz; Landwirtschaft; Stickstoff; Beratung als Politikinstrument; Evaluierung; water protection; agriculture; nitrogen; extension services as a policy instrument; evaluation (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: D04 Q15 Q16 Q18 Q53 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2015
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DOI: 10.3220/REP1446716352000
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