Optionen für mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft: Erkenntnisse aus dem F.R.A.N.Z.-Projekt
Karin Reiter
No 163, Thünen Working Papers from Johann Heinrich von Thünen Institute, Federal Research Institute for Rural Areas, Forestry and Fisheries
Abstract:
Der vorliegende Bericht baut auf der 'F.R.A.N.Z.-Studie - Hindernisse und Perspektiven für mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft' (Joormann und Schmidt, 2017) auf. Ausgehend von einer Befragung von Landwirt*innen benennt die Vorgängerstudie Hemmnisse für eine Teilnahme an flächengebundenen Biodiversitätsmaßnahmen. Der vorliegende Bericht diskutiert die genannten Hemmnisse im Licht der Förderregularien der Europäischen Union (EU) und des Bundes zur Ausgestaltung und Umsetzung von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM). Zentrale Ergebnisse der ersten Studie waren, dass * die Förderauflagen von AUKM von den Befragten z. T. als zu komplex und praxisfern eingestuft werden, * Unsicherheit aufseiten der Landwirt*innen über Inhalt und Ausmaß von Förderauflagen besteht, * die Prämienhöhe - insbesondere für Gunststandorte - als zu gering bewertet wird, * Bearbeitungstermine und -zeiträume kritisch gesehen werden, ebenso wie der hohe zu erbringende Genauigkeitsgrad von Größe und Lage der Förderflächen und * die Landwirt*innen sich mehr Feedback zu Maßnahmenerfolgen wünschen. Es zeigt sich, dass ein Teil der Teilnahmehemmnisse ökonomisch begründet ist, wie bspw. geringe Prämienzahlungen auf Gunststandorten. Diese decken auf Hochertragsstandorten des Ackerbaus und der Grünlandwirtschaft sowie in Veredlungsgebieten nicht die Opportunitätskosten. Auch besteht ein relativ hohes Verstoßrisiko bei Biodiversitätsmaßnahmen, u. a. begründet in Flächenabweichung bei ungünstigem Zuschnitt der Verpflichtungsfläche und bei umfangreichen Dokumentationspflichten. Die Analyse arbeitet heraus, dass ein Teil der bestehenden Hemmnisse durch Informationsdefizite verursacht wird. Diese Defizite könnten durch mehr Transparenz im Verwaltungshandeln und verbesserte Informationsangebote zumindest abgemildert werden. Ausgehend von den genannten Teilnahmehemmnissen werden im vorliegenden Bericht Handlungsoptionen identifiziert, die in einzelnen Bundesländern bei der Umsetzung der AUKM bereits Anwendung finden. Dies sind beispielhaft (1) marktorientierte Überprüfungsklauseln, um Preisschwankungen der bisherigen landwirtschaftlichen Produktion aufzufangen, (2) terminierte Nutzungsbeschränkungen, die zusätzlich mit phänologischem Entwicklungsstand unterlegt sind oder (3) ergebnisbasierte Biodiversitätsmaßnahmen, die ohne Nennung von Bewirtschaftungseinschränkungen auskommen. [...]
Keywords: Agrarumweltmaßnahmen; Regelförderung; Verwaltungshandeln; Deutschland; Agri-environmental measures; regular support schemes; administrative action; Germany (search for similar items in EconPapers)
Date: 2021
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DOI: 10.3220/WP1610358911000
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