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Produktionskosten und Wirtschaftlichkeit der Milcherzeugung in Deutschland

Heiko Hansen and Birthe Lassen

No 188, Thünen Working Papers from Johann Heinrich von Thünen Institute, Federal Research Institute for Rural Areas, Forestry and Fisheries

Abstract: Das vorliegende Working Paper zu den Produktionskosten und zur Wirtschaftlichkeit der Milcherzeugung in Deutschland basiert auf einer Stellungnahme des Thünen-Instituts für Betriebswirtschaft für das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aus dem Jahr 2021. Die Kernergebnisse der Stellungnahme werden im vorliegenden Working-Paper zusammengefasst. Zunächst werden ausgewählte vorliegende Produktionskostenberechnungen für Milchvieh haltende Betriebe miteinander verglichen und durch eigene Auswertungen auf Basis der Buchführungsabschlüsse im Testbetriebsnetz Landwirtschaft ergänzt. Dabei zeigt sich zum einen, wie wichtig die genaue Kenntnis der jeweiligen Fragestellung und methodischen Vorgehensweise bestehender Produktionskostenberechnungen ist, um deren Ergebnisse interpretieren und einordnen zu können. Die eigenen Auswertungen zur ökonomischen Situation der Milchviehbetriebe bestätigen zum anderen die großen Erfolgsunterschiede, die mit Durchschnittswerten nur bedingt abgebildet werden können. So liegt der Unterschied beim Gewinn zwischen dem unteren und dem oberen Viertel der hochspezialisierten Milchviehbetriebe im aktuellen Dreijahresdurchschnitt (WJ 17/18 bis 19/20) bei etwa 13 ct/kg, beim kalkulatorischen Unternehmensergebnis ohne Pacht- und Zinsansatz sind es sogar mehr als 20 ct/kg. Die Analysen verdeutlichen gleichzeitig die große Sensitivität der Ergebnisse im Hinblick auf die gewählten Ansätze für die kalkulatorischen Kosten. Ein grundsätzlicher Zusammenhang zwischen der durchschnittlichen Produktionskostendeckung bzw. -unterdeckung der Betriebe und dem Rückgang der Milchviehbetriebe ist in den vorliegenden Auswertungen nicht erkennbar. Das Auslaufen oder die Aufgabe von (Milchvieh-)Betrieben wird durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt und hängt nicht allein vom wirtschaftlichen Erfolg der Milchproduktion ab. Derzeit steigen die rechtlichen und gesellschaftlichen Anforderungen an die (Milchvieh-)Betriebe und lassen Kostensteigerungen erwarten. Ob der Strukturwandel sich wie bisher fortsetzt oder sich dadurch eventuell beschleunigt, kann nicht abgeschätzt werden. Sicher wird es aber weiterhin ein Nebeneinander von großen und kleinen sowie spezialisierten und diversifizierten Milchviehbetrieben geben, deren Produktionskosten und kalkulatorische Faktorkosten eine große Heterogenität aufweisen.

Keywords: Milcherzeugung; Produktionskosten; kalkulatorisches Unternehmensergebnis; Strukturwandel; Milk production; cost of production; profits; structural change (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: Q12 Q18 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2022
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DOI: 10.3220/WP1647253493000

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