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F.R.A.N.Z.-Studie: Hindernisse und Perspektiven für mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft

Ineke Joormann and Thomas G. Schmidt

No 75, Thünen Working Papers from Johann Heinrich von Thünen Institute, Federal Research Institute for Rural Areas, Forestry and Fisheries

Abstract: Zu Beginn des Demonstrations- und Dialogprojekts 'F.R.A.N.Z. - Für Ressourcen, Naturschutz und Landwirtschaft mit Zukunft' wurden 2017 bundesweit Landwirte und Berater zur Umsetzung von Biodiversitätsmaßnahmen in landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland befragt. In 44 leitfadengestützten Interviews und drei Gruppendiskussionen berichteten die Befragten über aktuelle Hemmnisse und Verbesserungsmöglichkeiten in der landwirtschaftlichen Praxis. Im Fokus standen Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen und weitere regionale Programme. Neben den agrarpolitischen Rahmenbedingungen und konkreten Erfahrungen mit Maßnahmen wurden betriebswirtschaftliche, produktionstechnische und administrative Aspekte angesprochen. Auch die Vereinbarkeit mit den Wertvorstellungen Dritter sowie die konkrete Beratungsleistung kamen zur Sprache. Der Fragebogen bestand überwiegend aus halboffenen und offenen Fragen, die dazu dienten herauszufinden, welche Gründe aus Sicht des Betriebsleiters ausschlaggebend bei der Entscheidung für oder gegen die Umsetzung von Biodiversitätsmaßnahmen sind. Folgende Kernaussagen lassen sich aus den Antworten ableiten: - Die Wirtschaftlichkeit des Betriebs darf nicht beeinträchtigt werden. - Die Sicherheit über den Fortbestand der Programme in der bestehenden Form sowie die Sicherheit bezüglich der Kenntnis von Auflagen werden als unzureichend angesehen. - Die Notwendigkeit von Sanktionen wird anerkannt, es herrscht jedoch große Angst vor Anlastungen bei unbewussten/nicht zu verhindernden Verstößen (z. B. witterungsbedingt). - Mehr Flexibilität bei Bearbeitungsterminen, Abmessungen und der generellen Ausgestaltung der Maßnahmen ist eine zentrale Forderung der Befragten. - Ein wichtiges Anliegen aller Beteiligten ist es, die Ziele und Erfolge der Maßnahmen verstärkt durch Beratung und Öffentlichkeitsarbeit zu kommunizieren. - Die Verbesserung des Images des eigenen Betriebs und der Landwirtschaft allgemein stellt ein wichtiges Motiv der Befragten für die Umsetzung von Maßnahmen dar. Die Befragung hat gezeigt, dass sowohl harte Faktoren wie die Wirtschaftlichkeit als auch weiche Faktoren wie das Image über die Umsetzung von Maßnahmen entscheiden. Um eine bessere Akzeptanz zu erreichen, müssten die Maßnahmen flexibler an regionale Ansprüche angepasst werden. Ebenso gilt es, die Kommunikation innerhalb der Landwirtschaft, aber auch nach außen in Richtung Gesellschaft/Bevölkerung zu intensivieren.

Keywords: Biodiversität; Agrarumweltmaßnahmen; Befragung; Deutschland; Biodiversity; agri-environmental measures; survey; Germany (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: Q10 Q18 Q57 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2017
New Economics Papers: this item is included in nep-ger
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DOI: 10.3220/WP1503042751000

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