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COVID-19 und das Versagen pharmazeutischer Innovation für den globalen Süden: Das Beispiel der "vernachlässigten Krankheiten" und der Neuen Infektionskrankheiten

Werner G. Raza

No 32, Briefing Papers from Austrian Foundation for Development Research (ÖFSE)

Abstract: Die Debatte um den mangelnden Zugang zu COVID-19-Impfstoffen für die Länder des Globalen Südens reiht sich ein in eine lange Geschichte des Kampfs um effektive und leistbare Behandlungen für jene mehrere Dutzend Krankheiten, für die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das bezeichnende Adjektiv "vernachlässigt" verwendet wird. Die empirische Evidenz zeigt, dass das in den letzten dreißig Jahren zentral um den globalen Schutz sogenannter geistiger Eigentumsrechte aufgebaute pharmazeutische Innovationssystem hier breitflächig versagt hat. Ähnliches gilt für die Kategorie der Neuen Infektionskrankheiten, die auch die Coronaviren umfasst. Auch hier gab es nur geringe Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen, obwohl die Gefahren der dadurch ausgelösten Erkrankungen seit 20 Jahren bekannt waren. Die COVID-19 Pandemie sollte daher für eine grundlegende Reform genutzt werden mit dem Ziel, die pharmazeutische Innovation stärker an öffentlichen Gesundheitszielen auszurichten. Neben stärkerem finanziellen Engagement der EU sollte auch von der Pharmaindustrie ein größerer Beitrag zur Bekämpfung dieser Krankheiten verlangt werden, zum Beispiel in Form einer Abgabe zur Finanzierung von Forschung und Entwicklung (F&E) für "vernachlässigte Krankheiten" und Neue Infektionskrankheiten.

Keywords: TRIPS-Abkommen; COVID-19; Patente; vernachlässigte Krankheiten; Neue Infektionskrankheiten (search for similar items in EconPapers)
Date: 2021
New Economics Papers: this item is included in nep-ger
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DOI: 10.60637/2021-bp32

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Page updated 2025-03-20
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