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Digitalisierung und Beschäftigung: Ein Ende ohne Arbeit oder Arbeit ohne Ende?

Fulko Lenz

No 141, Argumente zur Marktwirtschaft und Politik from Stiftung Marktwirtschaft / The Market Economy Foundation, Berlin

Abstract: Zahlreiche Studien nehmen jüngste technologische Fortschritte insbesondere in den Bereichen Robotik und künstlicher Intelligenz zum Anlass, massive Beschäftigungsverluste von knapp der Hälfte aller Arbeitsplätze zu prognostizieren. Es wird das Bild einer arbeitsplatzvernichtenden Digitalisierung vermittelt, bei der es nur eine Frage der Zeit sei, bis Massen von Beschäftigten keine Arbeit mehr fänden, weil Technologie sie nutzlos machen werde. Auf Basis solcher apokalyptischen Untergangsszenarien für den Faktor Arbeit mehren sich auch Forderungen nach Roboter-Steuern oder einem universellen Grundeinkommen. Im Zuge dieses Alarmismus geht jedoch oft die gebotene Vorsicht verloren, mit der Ergebnisse solcher Studien behandelt werden sollten. Bei genauerem Hinsehen entpuppen sie sich oft als ein bestenfalls gut informierter Blick in die Glaskugel, dessen Aussagekraft in der öffentlichen Diskussion massiv überschätzt wird. Studien, die auf der Basis von Berufen anstelle von Tätigkeiten angelegt sind, überzeichnen das Automatisierungspotenzial bereits deshalb deutlich, da zahlreiche der angeblich gefährdeten Berufe zu großen Teilen aus nur schwer automatisierbaren Tätigkeiten bestehen. Die Verschiebung von Tätigkeitsschwerpunkten hin zu diesen Bereichen stellt einen weiteren, zentralen Anpassungsmechanismus dar. Genauso muss die Schaffung völlig neuer Arbeitsplätze berücksichtigt werden, denn für das gesamte Beschäftigungsniveau ist nicht die Bruttoveränderung von Arbeitsplätzen, sondern der Nettoeffekt entscheidend. Dieser hängt zudem von weiteren Einflussgrößen auf einem dynamischen Arbeitsmarkt ab. Insbesondere der zu erwartende Rückgang Erwerbstätiger als Folge des demografischen Wandels muss einem potenziellen Arbeitsplatzverlust gegenübergestellt werden. Ebenso gilt, dass Automatisierung kein Automatismus ist und eine bloße technologische Potenzialabschätzung andere Einflüsse wie Wirtschaftlichkeitsüberlegungen oder soziale Akzeptanz außen vor lässt. Gerade im Dienstleistungssektor trifft in letzter Konsequenz oft der Endverbraucher die Entscheidung über das Ausmaß der Automatisierung. [...]

Date: 2018
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