Impfstoffmärkte, COVID-19 und gesundheitspolitische Maßnahmen: Ordnungsökonomische Anmerkungen
Björn A. Kuchinke
No 152, Ilmenau Economics Discussion Papers from Ilmenau University of Technology, Institute of Economics
Abstract:
Die COVID-19-Pandemie ist das beherrschende Thema der letzten 18 Monate gewesen. Die Impfung gegen COVID-19 ist nach wissenschaftlicher Erkenntnis als der Ausweg anzusehen. Der Beitrag verdeutlicht, dass die mit COVID-19 zusammenhängende Impfstrategie in drei Phasen einzuteilen ist, wobei jeweils unterschiedliche Knappheitssituationen vorliegen. Bezüglich der ersten Phase (Knappheit Impfstoff) ist ordnungsökonomisch kein wirkliches Defizit auszumachen. Bei der Entwicklung, Zulassung und Produktion von COVID-19-Impfstoffen sind die Anreize für alle Beteiligten so gesetzt, dass möglichst viel sicherer Impfstoff in kürzester Zeit zur Verfügung steht. Die Politik hat diese Schritte überdies in merklichem Umfang monetär unterstützt. Ein wesentlich schnellerer Aufbau von Kapazitäten und eine signifikant höhere Impfstoffmenge ist im Betrachtungszeitraum auch nicht durch andere Organisationsformen, wie etwa eine Art "Kriegswirtschaft", nicht zu erwarten. Der Impfstoffmarkt funktioniert demzufolge, d. h. es ist kein Marktversagen zu erkennen. Eine ähnliche Einschätzung ist bezüglich der Phasen II (Knappheit Impfkapazität) und III (Knappheit Impfbereitschaft) nachzuvollziehen. Die Schaffung zusätzlicher Impfkapazitäten ist im Grunde nur durch eine Verpflichtung zur Verimpfung von COVID-19-Impfstoff aller niedergelassenen Ärzte und Krankhäuser zu erreichen. Ob dies notwendig ist oder wird, ist jedoch fraglich. Das größte Problem für eine möglichst schnelle Erreichung der Herdenimmunität ist die mangelnde Impfbereitschaft. Letzten Endes kann diese womöglich nur über eine generelle oder selektive Impfpflicht erreicht werden.
Keywords: COVID-19; Impfstoffmärkte; Gesundheitspolitik; Ordnungspolitik (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: I11 I18 L22 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2021
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