Determinanten der Wartezeit auf einen Behandlungstermin in deutschen Krankenhäusern: Ergebnisse einer Auswertung neuer Daten
Björn A. Kuchinke and
Dirk Sauerland
No 56, Ilmenau Economics Discussion Papers from Ilmenau University of Technology, Institute of Economics
Abstract:
Hintergrund: In Deutschland werden die Wartezeiten auf medizinische Dienstleistungen öffentlich und ordnungspolitisch immer wieder problematisiert. Dies gilt vor allem für den niedergelassenen Ärztebereich. In der vorliegenden Arbeit wird erstmalig der akutstationäre Sektor analysiert. Probleme: Es werden drei Fragestellungen untersucht: Erstens, ob ein Unterschied zwischen gesetzlich und privat Versicherten beim Zugang zu stationären Dienstleistungen besteht. Zweitens, ob bei alternativen Erkrankungen aufgrund der Höhe der DRG Anreize bestehen, den Zugang differenziert auszugestalten. Drittens, ob Kliniken in alternativer Trägerschaft (öffentlich, privat, frei-gemeinnützig) das Instrument der Wartezeit unterschiedlich nutzen. Methode: Zunächst sind Primärdaten bei fast 800 Kliniken mittels fiktiver Patientenanrufe bei drei Krankheitsbildern aus den medizinischen Disziplinen Chirurgie, Kardiologie und Frauenheilkunde erhoben worden. Anschließend sind die aufgestellten Hypothesen mit Hilfe einer Ordinary-Least-Squares-Regression ergänzt um Tobit-Schätzungen getestet worden. Ergebnisse: Privatpatienten müssen durchschnittlich 1,6 Tage oder 18,9 % kürzer auf einen Behandlungstermin warten als gesetzlich versicherte Patienten, wenn der Versicherungsstatus abgefragt wird. Die höchste DRG ist nicht zwangsläufig mit der geringsten Wartezeit verknüpft. Patienten öffentlich und privater Häuser erhalten signifikant eher einen Behandlungstermin als Patienten freigemeinnütziger Häuser. Gleichzeitig fragen private Einrichtungen im Vergleich zu öffentlichen Kliniken mit einer signifikant geringeren Wahrscheinlichkeit den Versicherungsstatus ab. Schlussfolgerungen: Der Zugang zu stationären Dienstleistungen ist in Abhängigkeit von den Parametern Versicherung, DRG und Trägerschaft nicht symmetrisch. Es besteht weiterer Forschungsbedarf insbesondere vor dem Hintergrund alternativer Qualitätsparameter.
Date: 2008
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