Psychologische Paradigmen für die Controllingforschung
Volker Lingnau and
Katja Walter
No 17, Beiträge zur Controlling-Forschung from Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU), Lehrstuhl für Unternehmensrechnung und Controlling
Abstract:
Die Controllingforschung ist eine vergleichsweise junge Forschungsdisziplin und als solche noch auf der Suche nach ihrer Definition, Identität und Legitimität. Die Controllingpraxis hingegen besteht bedeutend länger. Dennoch hat sich über die Zeit keine einheitliche Controllingpraxis entwickelt. Stattdessen dominieren nationalspezifische und unternehmensspezifische Ausprägungen des Controllings. Dementsprechend heterogen ist auch die Controllingforschungslandschaft. Mit dem Wandel des in der ökonomie vorherrschenden Menschenbilds wandelt sich auch die Modellvorstellung vom Menschen in der Controllingforschung. Die im neoklassischen Homo oeconomicus zusammengefassten Annahmen werden durch verhaltenswissenschaftlich-psychologische Erkenntnisse ergänzt oder ersetzt. Die Berücksichtigung der Eigenschaften realer Entscheidungsträger ermöglicht eine wirkungsvolle Unterstützung dieser realen Entscheidungsträger durch das Controlling. Für eine solche wirkungsvolle Unterstützung genügt es nicht, die Controllinginstrumente selbst dahingehend zu verbessern, dass die verwendeten Methoden die eingehenden Fakten immer besser zu einem Output verarbeiten. Die Zuständigkeit der Controllingforschung endet nicht bei der Erstellung von Controllinginstrumenten, die Zustände valide und reliabel anhand von Zahlen ausdrücken, dokumentieren, prognostizieren und damit eine quantifizierte Bewertungsgrundlage liefern. Es muss auch sichergestellt werden, dass die Information, die ein Controllinginstrument liefert, von den beteiligten Personen verstanden und verwendet werden kann. Die Psychologie als Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des Menschen bietet zwar keine umfassenden Menschenbilder, die den Menschen in seiner ganzen Komplexität beschreiben könnten, dennoch kennt sie empirisch belegte Zusammenhänge im Verhalten und Erleben des Menschen. Unter Einbeziehung psychologischer Erkenntnisse kann die Controllingforschung somit zu inhaltlich valideren Beschreibungen, Erklärungen und Vorhersagen über Forschungsgegenstände wie reale Entscheidungsträger gelangen. Der vorliegende Beitrag stellt psychologische Paradigmen vor, die durch ihre Berücksichtigung sowohl der anwendungsorientierten als auch der konzeptionellen Controllingforschung eine Weiterentwicklungsmöglichkeit bieten. Es wird vorgeschlagen, psychologische Paradigmen mit den ökonomischen Controllingansätzen zu etwas Neuem zu kombinieren. Dieser Beitrag ist somit im Bereich der Psychological Management Accounting Research angesiedelt. Der vorliegende Beitrag stellt psychologische Paradigmen vor, die vorrangig an der bounded rationality anknüpfen.
Date: 2011
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