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Preisvolatilität auf landwirtschaftlichen Märkten

Ernst-Oliver von Ledebur and Jochen Schmitz

No 05/2011, Arbeitsberichte aus der vTI-Agrarökonomie from Johann Heinrich von Thünen Institute, Federal Research Institute for Rural Areas, Forestry and Fisheries

Abstract: In diesem Beitrag wird die Entwicklung der Preisvolatilität auf deutschen Agrarmärkten analysiert. Ziel ist es das Ausmaß der Preisvolatilität auf ausgewählte deutsche Agrarmärkte zu quantifizieren und festzustellen inwiefern sie sich im Zeitablauf verändert hat. Soweit möglich wird eine Vergleichbarkeit zwischen den Entwicklungen auf nationalen und internationalen Produktmärkten hergestellt, bzw. es werden die jeweiligen Entwicklungen zueinander in Bezug gestellt. In diesem Zusammenhang gestellte Fragen sind: Hat es eine Erhöhung der Preisvolatilität gegeben? Stammt diese aus den Weltmärkten? Welche Auswirkungen hat die Preisvolatilität auf die Marktakteure? Welche Rolle spielen dabei die Instrumente der Agrarpolitik und welche Instrumente stehen zur Verfügung, um die nachteiligen Folgen der Volatilität für die Landwirtschaft zu begrenzen? Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass die Preisvolatilitäten auf den untersuchten deutschen Agrarmärkten in den letzten 40 Jahren gestiegen sind. Dies steht im Gegensatz zur Entwicklung der Volatilitäten auf den Weltmärkten. Diese Entwicklung ist dennoch nachvollziehbar, da Deutschland, als Mitglied der EU in den letzten Jahren an dem anhaltenden Reformprozess der GAP teilgenommen hat, deren letztliches Ziel es ist, die Märkte der EU dem Weltmarkt zu öffnen. Der Rückzug der Politik im Rahmen der Reformen der GAP führt in der EU und in Deutschland zu einer Erhöhung des Austausches von Preissignalen zwischen den EU-Binnenmärkte und dem Weltmarkt. Während dieses Prozesses erhöht sich die Preisvolatilität auf den europäischen Märkten. Ein erhöhtes Niveau der Preisvolatilität führt zu erhöhter Marktunsicherheit und hat zur Folge, dass die auf Investitionen beruhenden Innovationsprozesse ausbleiben oder nur zögerlicher umgesetzt werden. Summa summarum zeichnet sich für die deutschen und europäischen Unternehmer des Agrarsektors ein Wandel bezüglich der Risikominimierungsstrategie ab. Die auf staatliche Intervention basierenden Strategien treten in den Hintergrund, während die auf unternehmerische Kompetenz, Geschicklichkeit und Vorsorge basierenden Strategien in den Vordergrund rücken. Vor dem Hintergrund des Pfades der Reformen der Agrarpolitik und der gegenwärtige Debatte um die 'Finanzialisierung' der Agrarmärkte ist es zunehmend Aufgabe der Politik die Funktionsfähigkeit der Märkten (sowohl physische als auch Warenterminmärkte) zu stärken. Wesentliche Beiträge sind in der Erhöhung der Markttransparenz auf den Finanzmärkten und der Gewährleistung von Marktinformation auf den physischen Märkten zu sehen.

Keywords: Volatilität; deutsche Agrarmärkte; Agrarpolitik; volatility; German agricultural markets; agricultural policy (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: Q11 Q13 Q18 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2011
New Economics Papers: this item is included in nep-ger
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