100 Jahre Hyperinflation: ein Vergleich Deutschland – Schweiz
Baltensperger Ernst and
Schaltegger Christoph A. ()
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Baltensperger Ernst: Universität Bern, Bern, Switzerland
Schaltegger Christoph A.: Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP) an der Universität Luzern, Luzern, Switzerland
ORDO. Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft, 2025, vol. 74, issue 1, 17
Abstract:
Der Fokus der wirtschaftshistorischen Forschung zum deutschen Währungszusammenbruch von 1923 liegt meistens auf Deutschland und anderen kriegführenden Nationen des Ersten Weltkriegs. Dieser Beitrag arbeitet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Deutschland und der Schweiz während der Phase der deutschen Hyperinflation heraus. Warum ist dies relevant und welche Lehren lassen sich aus dem Vergleich ziehen? Sowohl dem Deutschen Reich als auch der Schweiz mangelte es während des Kriegs an ausreichender Fiskalkapazität, um den enormen Finanzbedarf aus den Kriegsaufwendungen zu bestreiten. Beide Länder griffen auf die Verschuldung durch Ausgabe von Anleihen zurück. Ein Teil der Aufwendungen wurde in beiden Ländern daher über die monetäre Staatsfinanzierung bestritten. Mit der Ausdehnung der Geldmengen entstand ein Inflationspotenzial, das sich in beiden Ländern während, bzw. mit der Aufgabe der Zwangsbewirtschaftung nach dem Krieg entlud. Damit war der Weg in die Hyperinflation allerdings nicht vorgezeichnet. Vielmehr lag ein wesentlicher Grund in der Fortführung und Beschleunigung der Inflationspolitik in den Nachkriegsjahren in Deutschland. Das Schweizer Beispiel bietet hier ein interessantes Gegenstück. Der klare Wille zur Rückkehr zu stabilitätsorientierten Vorkriegsverhältnissen in der Finanz- und Geldpolitik ebnete den Boden für neues Vertrauen in die Währung. Dabei verfolgte die Schweiz eine Geld- und Fiskalpolitik, die sich zwischen den Extremen bewegte und daher nicht übermässig kontraktiv wirkte.
Date: 2025
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DOI: 10.1515/ordo-2025-2005
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