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Arbeit – Politik – Recht: Das Recht(ssystem) als Forschungsdesiderat in den Arbeitsbeziehungen – Einleitung zum Schwerpunktheft

Britta Rehder and Berthold Vogel

Industrielle Beziehungen - Zeitschrift fuer Arbeit, Organisation und Management - The German Journal of Industrial Relations, 2015, vol. 22, issue 1, 8-12

Abstract: Das deutsche System der industriellen Beziehungen weist im internationalen Vergleich gemeinhin ein hohes Mass an Verrechtlichung auf. Umso ueberraschender ist der Umstand, dass das Recht und seine Akteure, Institutionen und Verfahren in der Forschung ueber Arbeitsbeziehungen seit Jahrzehnten wenig explizite Aufmerksamkeit erfahren. Die Forschung ueber industrielle Beziehungen kann davon profitieren, diese rechtsbezogenen Prozesse des Wandels in den Blick zu nehmen. Mit dem hier vorgelegten Schwerpunktheft moechten wir dazu einladen, das Recht, seine Institutionen, Akteure und Verfahren, explizit als Bestandteil der Analyse industrieller Beziehungen zu verstehen. Wir versammeln Beitraege aus den verschiedenen Disziplinen, um einen Einstieg in die Debatte zu forcieren. Der Beitrag von Ulrich Walwei befasst sich mit dem Phaenomen der Verrechtlichung als Verstaatlichung und diskutiert aus einer klassischen „law-and-economics“-Perspektive, welche marktbezogenen Effekte von der politisch hoch umstrittenen Re-Regulierung des Arbeitsmarktes zu erwarten sind. Im Ergebnis raet er dazu, politische Hoffnungen oder Befuerchtungen in die eine oder andere Richtung nicht zu ueberhoehen. Norbert Cyrus und Markus Kip behandeln am Beispiel von Beschaeftigten mit prekaerem Aufenthaltsstatus das Problem der Rechtsmobilisierung. Welche Restriktionen lassen sich konstatieren, und welchen Beitrag koennen (und wollen) Gewerkschaften leisten, die Defizite zu ueberwinden? Die Frage der Rechtsmobilisierung adressiert das Phaenomen der Justizialisierung und duerfte insbesondere auch fuer die Debatte ueber die Revitalisierung der Gewerkschaften von grosser Relevanz sein. Auch Nadine Absenger und Daniel Seikel befassen sich mit dem Phaenomen der Justizialisierung. In einer interdisziplinaeren Kooperation aus Rechts- und Politikwissenschaft diskutieren sie die Frage, welche Auswirkungen die Rechtsprechung des EuGH auf das deutsche Tarifvertragssystem hat. Dabei kommen sie zu einem ambivalenten Befund. Waehrend individuelle Arbeitnehmerrechte haeufig gestaerkt werden, werden die kollektiven Selbstbestimmungsrechte und damit die Handelungsfreiheit der Tarifparteien empfindlich beschraenkt. Ralf Rogowski schliesslich widmet sich in seinem Beitrag der Herausbildung eines transnationalen oder globalen arbeitsrechtlichen Raumes. Mit der Idee des „reflexive labour law“ knuepft er dabei an die systemtheoretischen Traditionen der Rechtssoziologie an.

Keywords: deregulation; labour law; non-standard jobs; law and economics; labour contracts; European Court of Justice; labour law; collective bargaining; undocumented labour; inequality; migrant workers; workers’ rights; labour law; labour migration; litigation process; global labour law; reflexive labour law; codes of conduct corporate social responsibility; corporate citizenship (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: G34 J31 J41 J46 J52 J71 J80 J82 J83 J88 K31 K33 K37 K40 K41 M14 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2015
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Handle: RePEc:rai:indbez:doi:10.1688/indb-2015-01-rehder