Niedriglohnstrategien im Hochlohnsektor: Öffnung des Arbeitsmarktes und Beschäftigung von MOE-Arbeitskräften in der Metall- und Elektroindustrie
Inge Lippert
No 129, Arbeitspapiere from Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf
Abstract:
Im Zusammenhang mit der Öffnung der Arbeitsmärkte nach Mittel- und Osteuropa und der EU-Osterweiterung setzen sich seit einigen Jahren verstärkt neue Formen der Arbeitsmigration durch: die Entsendung von Arbeitnehmern aus MOE-Ländern, die auf Basis von Werkverträgen Dienstleistungen in Deutschland erbringen. Neu an diesen Migrationsformen ist ihr temporärer Charakter. Viele deutsche Firmen nutzen das temporäre Arbeitsangebot, um Teile ihrer Stammbelegschaft durch flexibel einsetzbares und kostengünstigeres Personal aus den mittel- und osteuropäischen Ländern zu ersetzen. Diese Ansätze treiben den Übergang von der Beschäftigung arbeitsvertraglich gebundenen Personals hin zu einer stärker marktmäßigen Arbeitskräftepolitik weiter voran. Die Metall- und Elektroindustrie gehörte in der Vergangenheit nicht zu den Vorreitern der Nutzung von Niedriglohnarbeitskräften aus MOE-Ländern. Mit der Einführung der Dienstleistungsfreiheit nimmt der Einsatz von Werkvertragsarbeitnehmern aus den Beitrittsländern jedoch auch hier rasch an Bedeutung zu. Damit stellt sich die Frage, wie groß die Gefahr eines Verdrängungswettbewerbs und einer 'Nivellierung von Standards nach unten' in dieser beschäftigungsstarken Branche einzuschätzen ist und welche Bereiche hiervon bereits betroffen sind bzw. in Zukunft besonders betroffen sein werden. Die Studie zeichnet die aktuellen Entwicklungen der Arbeitsmigration in der M+E-Industrie nach, skizziert die empirischen Muster der Beschäftigung und Beschäftigungsbedingungen von MOE-Arbeitskräften in der Branche und nimmt Einschätzungen über die Auswirkungen der neuen Entwicklungen auf den Arbeitsmarkt vor. Damit wird das Ziel verfolgt, den Kenntnisstand über den Status Quo und die anstehenden Entwicklungen in diesem Sektor zu erhöhen. Während für einzelne Branchen, z.B. die Baubranche, bereits umfassende Erkenntnisse über die Folgen der Öffnung der Arbeitsmärkte und der temporären Arbeitsmigration vorliegen, ist die Situation in der Metall- und Elektroindustrie bislang kaum transparent.
Date: 2006
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