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Betriebliche Altersversorgung/Pensionsfonds und Staat-Privat-Arbeitsteilung in ausgewählten europäischen Ländern: Mit einigen Anmerkungen zu den Rückwirkungen der Finanzkrise

Diether Döring

No 187, Arbeitspapiere from Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf

Abstract: Vor dem Hintergrund erwarteter Belastungsanstiege bei den gesetzlichen Rentensystemen haben viele europäische Länder Einschränkungen beim Rentenniveau vorgenommen. Zur Kompensation wird seit langem eine stärkere Rolle der kapitalgedeckten Zusatzsicherung, insbesondere der betrieblichen Komponente gefordert (und oft auch gefördert). Deutschland hat diesen Weg vergleichsweise spät beschritten und Lösungen gewählt, die eine Abkehr von der klassischen (zumeist arbeitgeberfinanzierten) betrieblichen Altersversorgung bedeutete und vorrangig auf die steuerliche bzw. beitragsmäßige Begünstigung sowie die Zuschussgewährung bei Sparern im Niedrigeinkommensbereich setzte. Das Fehlen einer Erfassung aller Beschäftigten und die schiefe Verteilungswirkung dieser Förderung ist seither Gegenstand breiter Kritik. Ein abschließender Teil der Studie analysiert verfügbare Informationen der OECD zu den Rückwirkungen der Finanzkrise auf die betrieblichen Altersversorgungssysteme im Jahre 2008. Auch, wenn mehr oder weniger alle Ländersysteme in der Makroperspektive Wertverluste einstecken mussten, so fallen sie doch sehr unterschiedlich aus. Sie variieren etwa zwischen minus 8 bis minus 40 %, was sich weitgehend auf das Grundmuster der jeweiligen Anlagestrategie zurückführen lässt. Die Verluste waren zumeistüberdurchschnittlich bei starker Ausrichtung auf Unternehmensbeteiligungen und Aktien, zumeist gering bei starken Anlagesegmenten in festverzinslichen Papieren. Auch die individuelle Betroffenheit von den Krisenfolgen fällt sehr unterschiedlich aus: eher gering sind diese bei Ruheständlern, Mitgliedern von leistungsdefinierten Systemen und generell bei Jüngeren. Am härtesten getroffen wurden im Allgemeinen Beschäftigte in beitragsdefinierten Systemen nahe dem Ruhestand. An sie werden Wertverluste beim Anlagevermögen direkt 'weitergereicht'. Bei leistungsdefinierten Systemen werden andererseits Unternehmen oft von Nachschusspflichten getroffen, was wiederum europäische Regierungen oft aus wirtschaftlichen Stabilisierungsgründen abzufangen suchen.

Date: 2010
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