Recognition of Prior Learning” - Anrechnung vorgängig erworbener Kompetenzen: EU-Bildungspolitik, Umsetzung in Deutschland und Bedeutung für die soziale und strukturelle Durchlässigkeit zur Hochschule
Walburga Katharina Freitag
No 208, Arbeitspapiere from Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf
Abstract:
Der Anrechnung von vorgängig - formal, non-formal sowie informell - erworbenen Kompetenzen wird im Kontext der europäischen Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik eine Schlüsselstellung für die Realisierung von Bildungs- und Arbeitskräftemobilität, für die Durchlässigkeit der Bildungssysteme und die Ausgestaltung der Prozesse lebenslangen Lernens zugewiesen.Die Anrechnung vorgängig erworbener Kompetenzen ist wichtiges Instrument für die eng verknüpften Lissabon-, Kopenhagen- und Bologna-Prozesse. Wichtig für die Umsetzung von Anrechnung ist die Entwicklung vergleichbarer Qualifikationsrahmenwerke, Kreditpunktesysteme und Lernergebnisbeschreibungen.Die Anrechnung vorgängig erworbener Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge nahm in Deutschland 2002 auf der Grundlage eines KMK-Beschlusses Gestalt an. Hierin wird auch die Qualitätssicherung von Anrechnung geregelt. Modellprojekte zur Entwicklung von Anrechnungsverfahren für Hochschulstudiengänge werden seit 2005 z. B. durch die BLK, das BMBF und die Robert Bosch Stiftung gefördert. Entwickelt wurden pauschale, individuelle und kombinierte Anrechnungsverfahren.Die Hochschulgesetze der Länder bieten gegenwärtig mit den beiden Modi 'Einstufungsprüfung' und 'Anrechnung' zwei rechtliche Grundlagen für Hochschulen, die 'Anerkennung' außerhochschulisch erworbener Kompetenzen in ihren Prüfungsordnungen zu verankern. Die in einigen Bundesländern geregelte Externenprüfung nimmt eine Sonderstellung ein, da sie weniger der Anrechnung vorgängig erworbener Kompetenzen, als vielmehr der Verlagerung der Studienorte in den außerhochschulischen Sektor zu dienen scheint.Wichtige Rahmenbedingung für die Entwicklung des Potentials von Anrechnung sind berufsbegleitend studierbare Studiengänge, eine auf die Erfahrungen der Studierenden aufbauende Didaktik sowie Finanzierungsmodelle für lebenslanges Lernen. Hier ist noch viel Arbeit zu leisten, denn seit 10 Jahren ist der Anteil der Studienanfänger/innen mit beruflicher Ausbildung (und Abitur) rückläufig und der Anteil der Studienanfänger/innen im ersten Hochschulsemester, die 25 Jahre und älter sind, liegt seit dem WS 2000/01 bis zur letzten Erhebung 2008/09 konstant bei nur ca. 11 % (Daten des StatBA).
Date: 2011
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