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Internationalisierung von Hochschule und Forschung

Bettina Alesi and Barbara Kehm

No 209, Arbeitspapiere from Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf

Abstract: Der Bologna-Prozess und die Lissabon-Strategie haben zu einem bislang unbekannten Ausmaß internationaler Koordination im Hochschulwesen geführt. Die Abwehrhaltung gegenüber supranationalen Eingriffen in die nationalen Hochschulsysteme wurde von einer neuen Rationalität überlagert: Es scheint sich die Annahme durchzusetzen, dass ein koordiniertes Agieren bessere Bedingungen im globalen Wettbewerb schafft und die Leistungsfähigkeit und Attraktivität europäischer Hochschulen dadurch erhöht werden kann.In der neuen Ära europäischer Hochschulpolitik hat sich auch das thematische Spektrum deutlich erweitert: Die zentralen Themen - Anerkennung von Studienleistungen und Förderung der innereuropäischen Mobilität - der traditionellen Akteure europäischer Hochschulpolitik (Europarat, UNESCO, OECD und Europäische Kommission), werden in den aktuellen Entwicklungen weiterverfolgt und um zusätzliche Aspekte erweitert wie beispielsweise kompatible Studienstrukturen und grenzüberschreitende Kooperation bei der Qualitätssicherung.Zudem gewinnen wettbewerbliche Elemente an Bedeutung und indizieren einen partiellen Paradigmenwechsel in der europäischen Hochschulkooperation, wie beispielsweise die Forderung nach einer stärkeren Stratifizierung des Hochschulsystems, nach mehr Autonomie für die Hochschulen und nach einer stärkeren Diversifizierung der Einnahmequellen für Hochschulen.Zu etwa gleicher Zeit ist das Thema Internationalisierung auch innerhalb Deutschlands zu einem der herausragenden Themen der Hochschulpolitik avanciert. Auch hier waren Befürchtungen, im internationalen Vergleich zurückzufallen, der zentrale Antrieb. Und auch hier haben wettbewerbliche Elemente in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen: Marketing-Aktivitäten für den Standort Deutschland, Export deutscher Studiengänge, Ausbau von Studiengängen in englischer Sprache, Bemühungen zur Rückgewinnung von hervorragenden deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland.Was bleibt zu tun? Die Expertise spricht sich erstens dafür aus, die vielen bereits existierenden Ansätze europäischer Hochschulpolitik zur Erhöhung der Bildungsbeteiligung, zur Verbesserung der Karrierechancen oder zur Förderung internationaler Mobilität deutlich engagierter als bisher weiterzuverfolgen. Zweitens wird dafür plädiert, sich gerade in Zeiten zunehmenden globalen Wettbewerbs im Hochschulsektor wieder stärker auf das Erbe europäischer Kooperation zu besinnen und diese Erfahrungen und Werte stärker in die globale Hochschullandschaft einzubringen.

Date: 2010
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