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Sorgeberufe sachgerecht bewerten und fair bezahlen! Der "Comparable Worth-Index" als Messinstrument für eine geschlechtergerechte Arbeitsbewertung

Sarah Lillemeier

No 2017-02, IAQ-Report from University of Duisburg-Essen, Institute for Work, Skills and Training (IAQ)

Abstract: Auf den Punkt: Mit dem neu entwickelten "Comparable Worth (CW)-Index" lassen sich die Arbeitsanforderungen und -belastungen in "Frauen-" und "Männerberufen" geschlechtsneutral vergleichen und in ein Verhältnis setzen zu den jeweiligen Verdienstniveaus in den einzelnen Berufen. Ein solches Messinstrument ist notwendig, um nicht geschlechtsneutrale Bewertungen und Bezahlungen aufzudecken, die auch aus historisch gewachsenen Arbeitsbewertungsverfahren resultieren können. Diese vernachlässigen häufig psycho-soziale Aspekte oder die Verantwortung für das Wohlergehen anderer Menschen. Das sind jedoch zentrale Aspekte der weiblich dominierten Sorgeberufe. Die Analysen mit dem CW-Index zeigen deutlich zu geringe Bewertungen und Bezahlungen der hoch anspruchsvollen Sorgeberufe gegenüber gleichwertigen "Männerberufen". Z.B. verdient die männlich dominierte Berufsgruppe der Führungskräfte im Bereich IT-Dienstleistungen im Stundendurchschnitt knapp 17 Euro mehr die Stunde als Fachkräfte in Pflege und Gesundheit trotz eines vergleichbaren Ausmaßes an Arbeitsanforderungen und -belastungen. Die Analysen mit dem CW-Index verdeutlichen, dass die gegenwärtigen Verdienste in den Sorgeberufen nicht das Resultat einer sachgerechten und geschlechtsneutralen Bewertung sind. Denn gemessen an einer geschlechtsneutralen Arbeitsbewertung müssten die Verdienste für professionelle Sorgearbeit wesentlich höher ausfallen. Die Etablierung einer geschlechtergerechten Bewertung und Bezahlung von (Sorge-)Tätigkeiten ist daher gleichstellungspolitisch notwendig. Sie ist auch rechtlich geboten, sofern die Sorgeberufe und die gleichwertigen männlich dominierten Berufe von einem Arbeitgeber / einer Arbeitgeberin entlohnt werden oder im Geltungsbereich eines Tarifvertrags liegen.

Date: 2017
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DOI: 10.17185/duepublico/45741

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