Interessenpolitische (Neu-)Orientierung an Care-Arbeit
Care-Work and Trade-Union Policy-Making
Katrin Roller
Industrielle Beziehungen. Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, 2019, vol. 26, issue 4, 407-424
Abstract:
Care-Arbeit wird bisher wenig aus interessenpolitischer Perspektive betrachtet. Der konzeptionell angelegte Artikel untersucht Care-Arbeit in unterschiedlichen gesellschaftlichen Sphären hinsichtlich der Herausforderungen und Problemlagen, mit denen Erwerbstätige und erwerbsfähige Personen, die Care leisten, konfrontiert werden. Daran schließen sich interessenpolitische Überlegungen für erwerbstätige Sorgeleistende an. Sorgearbeit, die die Reproduktion sowie die Erziehung, Pflege und Fürsorge für pflegebedürftige, kranke oder alte Menschen sowie Kinder umfasst, ist als Querschnittskategorie zu verstehen. Sorgearbeit wird sowohl in der Sphäre des Erwerbs- als auch des Privatlebens geleistet, sei es bezahlt oder unbezahlt. Neben erwerbsmäßiger Sorgearbeit wird der größte Teil an Sorgebedarfen unbezahlt oder irregulär als prekäre Sorgearbeit zu Hause befriedigt. Gewerkschaften können hier neue und alte Handlungsfelder beschreiten: als klassische Interessenvertretung für professionelle Care-Erwerbsarbeit und als Interessenvertretung für Beschäftigte in irregulären Arbeitsbeziehungen. Und sie können das Thema (Arbeits-)Zeitpolitik als Feld gewerkschaftlicher Interessenpolitik vorantreiben - um die Vereinbarkeit von "Leben" und "Arbeit" für alle Sorgearbeitenden zu stärken bzw. neu zu definieren. Das erfordert die Relativierung des Erwerbsarbeitsprimats und die Entwicklung hin zu einem geschlechtergerechten Erwerb-und-Sorge-Modell.
Keywords: Care-Arbeit - unbezahlt; irregulär; professionell; Gewerkschaft; Arbeitszeitpolitik; Erwerb-Sorge-Modell; unpaid care-work; welfare-regime; trade-union policy making; working time policy (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: J5 L33 L84 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2019
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DOI: 10.3224/indbez.v26i4.04
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