EconPapers    
Economics at your fingertips  
 

Vom Flächen- zum Haustarifvertrag - Dynamiken der Tarifgeographie. Eine Fallstudie für die Metall- und Elektroindustrie der Region Köln

From area to company collective agreements ‒ dynamics of collective bargaining geography. A case study for the metal and electrical industry in the Cologne region

Witich Roßmann

Industrielle Beziehungen. Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, 2020, vol. 27, issue 4, 501-524

Abstract: Die Fallstudie geht der Frage nach, warum die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie seit Beginn der 2000er Jahre keine neuen Mitglieder mehr generieren können sowie dem damit verbundenen Bedeutungsverlust der Flächentarifverträge in dieser Branche. Gefragt und analysiert wird, welche Bedeutung dabei der Wahrnehmung und Realität gewerkschaftlicher Gegenmacht zukommt, der tariflichen Verhandlungspraxis sowie den ökonomischen und sozialstrukturellen Veränderungen in der Branche. Die Studie bezieht sich auf die Metall- und Elektroindustrie der Region Köln und konzentriert sich auf die Entwicklung der Branchen Auto- und Autozulieferindustrie, Maschinenbau und Elektroindustrie, Industrielle Dienstleistungsbetriebe. Die Fallstudie hat zum Ergebnis, dass der Flächentarifvertrag zwar für deutlich weniger Betriebe, aber immer noch hohe Beschäftigtenzahlen unmittelbare Bindungskraft entfaltet. Als normsetzende Instanz prägt er informell auch die zunehmende Zahl von Haustarifverträgen. Gleichwohl verändern Haustarifverträge und tarifliche Öffnungsklauseln die traditionelle Rollenverteilung in den dualen industriellen Beziehungen zwischen Betriebsräten und Gewerkschaften, minimieren die Organisations- und Machtressourcen der Arbeitgeberverbände und deren Wirksamkeit in den tariflichen Verhandlungsprozessen. Mit dem sinkenden Stellenwert der Flächentarifverträge, gehen auch den Arbeitgeberverbänden wichtige Funktionen verloren. Machtverluste der Arbeitgeberverbände sowie betriebliche Organisationsschwächen der Gewerkschaften fördern die sukzessive Auflösung traditioneller Organisationsbindungen von Arbeitgebern, forcieren ihre duale Reorganisation in Tarif- und OT-Verbänden und begründen die Ausweitung tariffreier Zonen.

Keywords: Tarifpolitik; Tarifbindung; Flächentarifverträge; Haustarifverträge; Öffnungsklauseln; Arbeitgeberverbände; Gewerkschaften; M+E-Industrie; collective bargaining policy; sectoral collective agreements; company agreements; opening clauses; employers' associations; trade unions; metall and electrical industry (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: J50 J51 L60 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2020
References: View references in EconPapers View complete reference list from CitEc
Citations:

Downloads: (external link)
https://www.econstor.eu/bitstream/10419/268825/1/indbez-v27i4-08.pdf (application/pdf)

Related works:
This item may be available elsewhere in EconPapers: Search for items with the same title.

Export reference: BibTeX RIS (EndNote, ProCite, RefMan) HTML/Text

Persistent link: https://EconPapers.repec.org/RePEc:zbw:indbez:268825

DOI: 10.3224/indbez.v27i4.08

Access Statistics for this article

Industrielle Beziehungen. Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management is currently edited by Martin Behrens, Wenzel Matiaske, Werner Nienhüser, Susanne Pernicka, Sophie Rosenbohm, Carsten Wirth

More articles in Industrielle Beziehungen. Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management from Verlag Barbara Budrich
Bibliographic data for series maintained by ZBW - Leibniz Information Centre for Economics ().

 
Page updated 2025-03-20
Handle: RePEc:zbw:indbez:268825