Gespaltene Wirtschaft im Wechselbad der Pandemie: IW-Konjunkturprognose Frühjahr 2021
Pandemic Sends a Divided Economy on a Rollercoaster Ride - IW Economic Forecast Spring 2021
Hubertus Bardt,
Martin Beznoska,
Markus Demary,
Michael Grömling,
Michael Hüther,
Galina Kolev,
Jochen Pimpertz and
Holger Schäfer
IW-Trends – Vierteljahresschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung, 2021, vol. 48, issue 1, S3-S28 (Online-Sonderausgabe Nr. 1.2021)
Abstract:
Die deutsche Konjunktur ist auf der Angebots- und Nachfrageseite gespalten. Konsum und Teile der Dienstleistungsökonomie durchleben erneut kräftige Ein-brüche. Exporte und Teile der Industrie werden von der anziehenden Weltwirtschaft begünstigt. Die Weltwirtschaft wird 2021 um 5 Prozent zulegen, sie ist aber ebenfalls gespalten: China und die USA stützen die Weltkonjunktur, der Euroraum schwächelt aufgrund der dritten Infektionswelle. Der Rückgang des realen BIP in Deutschland im ersten Quartal 2021 und die im zweiten Quartal wieder ansteigenden Infekti-onszahlen dämpfen die Erwartungen für das Gesamtjahr. Das IW rechnet für 2021 nur noch mit einem Wachstum von 3 Prozent. Erst Anfang 2022 wird das Vorkrisen-niveau wieder erreicht. Unter der Annahme einer erfolgreichen Zurückdrängung der Pandemie und keiner Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit und Stand-ortqualität dürfte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 um gut 4 Prozent zulegen. Der Private Konsum wird 2021 aufgrund der Geschäftseinschränkungen stagnieren, nachdem er 2020 um 6 Prozent einbrach. Die Inflationsrate zieht aufgrund von Steuereffekten an, sie bleibt aber unter 2 Prozent. Die Ausrüstungsinvestitionen kommen nur zögerlich in Fahrt und es werden erst im Jahr 2022 die starken Ein-brüche von 2020 aufgeholt. Die Bauinvestitionen wachsen langsam, aber konstant. Im Gefolge der konjunkturellen Erholung wird die Anzahl der Erwerbstätigen wie-der zunehmen, das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 wird allerdings im Progno-sezeitraum noch nicht wieder erreicht. Der steigende Anteil der Langzeitarbeitslo-sen erschwert die schnelle Rückführung der Arbeitslosigkeit in Deutschland. Das staatliche Haushaltsdefizit wird 2021 in Deutschland auf 4 ¾ Prozent des BIP weiter ansteigen und 2022 rund 3 Prozent des BIP betragen.
Keywords: Konjunktur; Weltwirtschaft; Arbeitsmarkt; Staatshaushalt; Finanzmärkte (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: E2 E3 E5 E6 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2021
References: View references in EconPapers View complete reference list from CitEc
Citations: View citations in EconPapers (2)
Downloads: (external link)
https://www.econstor.eu/bitstream/10419/232975/1/1753320372.pdf (application/pdf)
Related works:
This item may be available elsewhere in EconPapers: Search for items with the same title.
Export reference: BibTeX
RIS (EndNote, ProCite, RefMan)
HTML/Text
Persistent link: https://EconPapers.repec.org/RePEc:zbw:iwktre:232975
DOI: 10.2373/1864-810X.21-01-07
Access Statistics for this article
More articles in IW-Trends – Vierteljahresschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung from Institut der deutschen Wirtschaft (IW) / German Economic Institute Contact information at EDIRC.
Bibliographic data for series maintained by ZBW - Leibniz Information Centre for Economics ().