Technologischer Fortschritt und Vertrauen: Gefahrenproduktivität und Bindungsmechanismen zur Überwindung von Konflikten
Matthias Georg Will
No 2011-19, Discussion Papers from Martin Luther University of Halle-Wittenberg, Chair of Economic Ethics
Abstract:
Hochtechnologien, wie beispielsweise die Kernkraft oder die grüne Gentechnik, beinhalten vielfältige Gefahren, die häufig zu gesellschaftlichen Konflikten führen. Während für manche Bürger die Vorteile überwiegen, empfinden andere die Gefahren als so belastend, dass sie eine Nutzung für unverantwortlich halten. Versuche, die Konflikte zwischen Befürwortern und Gegnern mittels einer Objektivierung der Diskurse zu entschärfen, scheitern häufig: Die Gefahren der Hochtechnologien sind zu komplex, und eine gesamtgesellschaftliche Bewertung erfordert eine wertstrittige Verrechnung von Nutzen. Gefahrenvermeidung und technologischer Fortschritt müssen sich nicht in einem Tradeoff befinden. Es kommt darauf an, inwieweit es der gesellschaftlichen Selbststeuerung gelingt, die Interessen der Technologienutzer mit den Interessen der Gefahrenvermeider zu verbinden. Der Anstieg der Gefahrenproduktivität ist zum wechselseitigen Vorteil von Technologienutzern und Gefahrenvermeidern. Die Akzeptanz von Hochtechnologien erfordert neben einer Ausweitung der Gefahrenproduktivität allerdings auch Vertrauen. In einer interdependenten Gesellschaft können Akteure komplexen Gefahren nur vertrauen, wenn das Vertrauen institutionalisiert wird. Eine Institutionalisierung erfordert Bindungsmechanismen, die Entscheidungsprozesse absichern.
Keywords: Technologischer Fortschritt; Gefahrenproduktivität; Semantik; Wechselseitige Besserstellung; Bindungsmechanismen; Technological Progress; Productivity of Dangers; Semantic; Win-Win; Commitment Technologies (search for similar items in EconPapers)
Date: 2011
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