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Wie denkt Kant? Ein Interpretationsvorschlag aus ordonomischer Sicht

Ingo Pies

No 2025-09, Discussion Papers from Martin Luther University of Halle-Wittenberg, Chair of Economic Ethics

Abstract: Dieser Aufsatz interpretiert Kant aus ordonomischer Sicht: Wie denkt Kant, und warum denkt er so, wie er denkt? - Kant will die Menschenwürde begründen. In dieser Absicht entwickelt er die Idee, den höchsten Grundsatz der Moral als Zweck zu denken, der zugleich Pflicht ist. So identifiziert er eine spezifische Form, mit der jeder Mensch den kategorischen Imperativ als moralisches Prüfkriterium anwenden kann. An die Allgemeinheit dieser Form knüpft Kant die Allgemeinheit der Menschenwürde. Kants Rigorismus, seine Purifizierungsstrategie, bezieht sich deshalb allein aufs Denken, nicht aufs Handeln. Er begrüßte es, wenn ein Handeln aus Pflicht von eigenen Interessen, von "Lust und Liebe" begleitet wird. Für eine zeitgenössische Theoriebildung sind vor allem zwei Aspekte von besonderem Interesse: (a) Kant wusste um die Bedeutung institutioneller Anreize für moralischen Fortschritt; (b) Kants Theoriearchitektur verwendet Zweckmäßigkeit als regulative Idee und zielt darauf ab, Theorie für die Praxis zu betreiben, indem sie Ideen denkt, die ihrer eigenen Verwirklichung vor- und zuarbeiten.

Keywords: Vernunftphilosophie der Freiheit; moralische und politische Autonomie; Menschenwürde; Vorrang des Rechten vor dem Guten; Zweckmäßigkeit als regulative Idee; Konflikt als Motor des Fortschritts; Liberal philosophy of reason; moral and political autonomy; human dignity; priority of the right over the good; purposiveness as a regulative idea; conflict as a driver of progress (search for similar items in EconPapers)
Date: 2025
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