Nach dem Korporatismus: Neue Eliten, neue Konflikte
Wolfgang Streeck
No 05/4, MPIfG Working Paper from Max Planck Institute for the Study of Societies
Abstract:
Der Korporatismus der Nachkriegsphase kann als Konfliktpartnerschaft zwischen Organisierungseliten von Arbeit und Kapital beschrieben werden. Deren Leistung bestand darin, ihre jeweiligen Lager zusammenzuhalten und auf mit den Eliten des jeweils anderen Lagers ausgehandelte Kompromisse zu verpflichten. In den achtziger Jahren begann sich die Lagersolidarität als Folge eines komplexen Zusammenwirkens exogener Schocks und endogener Überforderung auf beiden Seiten aufzulösen. In der Selbstbeschreibung des neuen Liberalismus erscheint die sich herausbildende post-korporatistische Gesellschaftsformation als eine von politischen Verzerrungen befreite Marktmeritokratie, in der jeder das und nur das bekommt, was er mit seiner Produktivität verdient hat. Vieles spricht jedoch dafür, daß die Entwicklung eher in Richtung auf eine Restauration betrieblicher Herrschaft und einen Machtzuwachs der Organisationseliten vor allem der großen, aus korporatistischen Bindungen und Verpflichtungen freigesetzten Unternehmen verläuft. Wenn dies so wäre, sind neuartige Verteilungskonflikte zu erwarten, deren Konturen anhand eines Vergleichs mit den liberalen Marktwirtschaften der USA und Großbritanniens umrissen werden können.
Date: 2005
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