Realwirtschaft und Liquidität
Jürgen Backhaus
No 2009-03, Discourses in Social Market Economy from OrdnungsPolitisches Portal (OPO)
Abstract:
Die augenblickliche Finanzkrise ist nur möglich geworden, weil die amerikanische Notenbank die Kreditzinsen künstlich niedrig gehalten hat und auf diese Weise eine enorme Verlängerung der Bankbilanzen ermöglichte. Diese Verlängerung führte einerseits zu einer starken Verschuldung der Privathaushalte, die im Wesentlichen hypothekarisch abgesichert wurde. Hinzu kommt, dass eine Tilgung dieser Kredite meist gar nicht vorgesehen ist. Wenn noch nicht einmal der volle Zinsbetrag zu leisten ist, sondern die Differenz zwischen dem geleisteten Schuldendienst und den verbleibenden Zinsen einfach als Schuld der Hypothekensumme zugeschlagen wird, entsteht eine schier unvorstellbare Entkopplung zwischen Geldwirtschaft und Realwirtschaft. Im Vergleich zum natürlichen Zins Knut Wicksells, das ist jener Zins, der sich als Rendite realer kreditfinanzierter Projekte versteht, ist also der Zentralbankzins viel zu niedrig, und so entsteht künstlich eine Überliquidität, die in der Realwirtschaft gar nicht zum Tragen kommt und eine klassische Spekulationsblase nährt.
Keywords: Produktion und Überliquidität; Karl Brunner; John Maynard Keynes; Wilhelm Lautenbach (search for similar items in EconPapers)
Date: 2009
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