Die wirtschaftliche Entwicklung im Ausland: Weltwirtschaft wächst moderat bei hohen politischen Unsicherheiten
Boris Blagov,
Daniela Grozea-Helmenstein,
Florian Kirsch and
Klaus Weyerstrass
RWI Konjunkturberichte, 2024, vol. 75, issue 4, 5-31
Abstract:
Die Weltwirtschaft behielt im Sommer ihren soliden Wachstumskurs bei, getragen vor allem von der kräftigen Expansion in den USA. Die globale Industrieproduktion hat sich im Frühjahr und im Sommer deutlich belebt, insbesondere in Asien. Parallel mit der industriellen Erzeugung wurde bis zum Sommer der weltweite Warenhandel ebenfalls spürbar ausgeweitet. Darauf, dass die Belebung von Industrieproduktion und Welthandel aber wohl nicht von Dauer ist, deuten aktuelle Daten hin. Im September sind Industrieproduktion und Welthandel gesunken. Auch der globale Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe spricht dafür, dass sich die grundlegende Schwäche in der Industrie fortsetzt. Der Disinflationsprozess ist zuletzt nicht weiter vorangeschritten. Vor allem in den Dienstleistungen steigen die Preise kräftig, weshalb die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel hartnäckig ist. Die Weltwirtschaft dürfte im Prognosezeitraum ihren moderaten Wachstumskurs beibehalten. Die noch immer ungünstigen Frühindikatoren in der Industrie deuten darauf hin, dass zunächst weiterhin vor allem die Dienstleistungen Treiber der Konjunktur bleiben werden. Erst allmählich wird sich wohl mit den sinkenden Zinsen und damit anspringenden Investitionen auch die Industrie erholen. Die geo- und handelspolitischen Risiken sind hoch. Besonders groß sind gegenwärtig die handelspolitischen Unsicherheiten. Ob und ggf. in welcher Höhe die von der künftigen US-Regierung angekündigten Zusatzzölle tatsächlich eingeführt werden und welche Produkte erfasst sein werden, ist gegenwärtig unklar. Ebenso sind mögliche Gegenmaßnahmen der Handelspartner noch nicht abschätzbar. Eine Ausweitung der Restriktionen würde jedenfalls den internationalen Handel belasten und damit auch die Erholung der globalen Industrieproduktion gefährden.
Date: 2024
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