Rohstoffkonkurrenz am Meeresboden: Die USA stellen das interntionale Regime des Tiefseebergbaus auf die Probe
Günther Maihold
No 32/2025, SWP-Aktuell from Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), German Institute for International and Security Affairs
Abstract:
Auf der Suche nach verlässlichen Bezugsquellen für mineralische Rohstoffe gerät auch die Tiefsee in den Blick - internationale Raumnutzungskonflikte könnten die Folge sein. Obwohl das Wissen über mögliche Auswirkungen des Tiefseebergbaus unzureichend ist, hat die US-Regierung mit einem Dekret von Präsident Trump eine nationale Initiative gestartet, die das von der Weltgemeinschaft getragene Verständnis der mineralischen Ressourcen am Meeresboden beschädigt: Diese gelten als globales Gemeinschaftsgut unter dem einheitlichen Regime des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen (SRÜ). Würde durch die USA tatsächlich einseitig die kommerzielle Phase des Tiefseebergbaus eingeläutet, würde ein Eckpfeiler des Völkerrechts angegriffen und die zentrale Grundlage der Ozeandiplomatie sowie der Meerespolitik in Frage gestellt. Deutschland hat sich zusammen mit 36 Staaten zuletzt auf der Weltozeankonferenz der Vereinten Nationen (UNOC-3) im Juni 2025 dagegen ausgesprochen: Es hat seine Haltung für eine "präventive Pause" und gegen einen Einsatz dieser Hochrisikotechnologie zur Nutzung der Meeresbodenressourcen bekräftigt. Dies sollte auch angesichts weltpolitischer Verwerfungen weiterhin gelten.
Keywords: Tiefseebergbau; Meeresbodenbergbau; Meeresbergbau; mineralische Ressourcen am Meeresboden; Rohstoffe für Energiewende; kritische Mineralien; Manganknollen; Clarion-Clipperton-Zone; CCZ; Seerechtsübereinkommen; UNCLOS; SRÜ; Internationale Meeresbodenbehörde; ISA; kommerzieller Tiefseebergbau; Umweltschutz; Governance der Ozeane; Ozeandiplomatie; Mininig Code; Executive Order "Unleashing America's Offshore Critical Minerals and Resources" (search for similar items in EconPapers)
Date: 2025
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DOI: 10.18449/2025A32
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