Management buy-out zur Privatisierung in Osteuropa
Harald W. Sondhof and
Markus Stahl
No 21, Tübinger Diskussionsbeiträge from University of Tübingen, School of Business and Economics
Abstract:
Die Privatisierung der staatlichen Unternehmen ist eine zentrale, wenn nicht die zentrale Aufgabe in der Transformationspraxis der ehemals sozialistischen Volkswirtschaften. Die Übernahme von Betrieben durch das Management (Management Buy-Out) kann bei der Bewältigung dieser Aufgabe einen wichtigen Beitrag leisten. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen, für die die Privatisierungsalternativen Börseneinführung oder direkter Verkauf an (ausländische) Investoren nicht in Frage kommen, bietet sich diese Art der Privatisierung an. In Ostdeutschland werden schätzungsweise 5% der früheren 8,5 Mio. Arbeitsplätze über Management Buy-Outs (MBOs) privatisiert. In den übrigen osteuropäischen Ländern einschließlich der GUS dürften MBOs und MBO-ähnliche Transaktionen ein relativ höheres Gewicht haben. Wegen der noch fehlenden rechtlichen Rahmenbedingungen nehmen sie dort jedoch nicht selten die Form von "spontanen Privatisierungen" an, denen der Charakter eines Diebstahls von Staatseigentum anhaftet. Die durch MBOs entstehenden Anreiz- und Kontrollstrukturen erhöhen die Unternehmenseffizienz, die in Osteuropa besonders niedrig ist. Eine Politik, die MBOs als Instrumente der Privatisierung fördert, trägt darüber hinaus zur Schaffung dezentraler Branchenstrukturen bei, die das wettbewerbliche Leitbild der Marktwirtschaft sind. Die ungerechtfertigte Bereicherung eines unter Umständen inkompetenten Managements und die tendenziell schwache finanzielle Ausstattung von MBO-Unternehmen sind die Probleme, die mit dem MBO-Instrumentarium verbunden sind.
Date: 1992
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