BECCS – ein nachhaltiger Beitrag zur dauerhaften CO2 -Entnahme in Deutschland?
Daniela Thrän,
Malgorzata Borchers,
Matthias Jordan,
Volker Lenz,
Till Markus,
Nils Matzner,
Katja Oehmichen,
Danny Otto,
Kai Sven Radtke,
Nir Reshef,
Mohammed Sadr,
Daniela Siedschlag and
Ronja Wollnik
No 2/2024, UFZ Reports from Helmholtz Centre for Environmental Research (UFZ)
Abstract:
BECCS (Bioenergie mit CO 2-Abscheidung und -Speicherung) kombiniert die CO 2- Abscheidung und -Speicherung mit der Nutzung von Bioenergie. Wichtig ist, dass die CO 2-Speicherung dauerhaft ist, was BECCS von anderen Ansätzen wie BECCU (Nutzung von CO 2) unterscheidet. In Deutschland trägt das bestehende Bioenergiesystem bereits zur erneuerbaren Energieversorgung bei, ist jedoch noch nicht auf BECCS ausgerichtet. Bei der Nutzung von biogenen Abfällen und Reststoffen könnten mit dem heutigen Bioenergieanlagenbestand über 25 Mio. t CO 2/Jahr in Form von CO 2 und Biokohle für die Abscheidung zugänglich gemacht werden. Dazu könnten bestehende Bioenergieanlagen mit hohem CO 2-Abscheidungspotenzial (z.B. Müllverbrennungsanlagen und Biomasseheizkraftwerke) für BECCS erweitert werden. Für die erfolgreiche Etablierung von BECCS sind die Erprobung verschiedener BECCS-Methoden sowie ein gesichertes Investitionsumfeld für die Entwicklung von Geschäftsmodellen und Monitoringsystemen erforderlich. BECCS in Hochtemperaturindustrieprozessen ist für ein klimaneutrales Energiesystem von großer Bedeutung und bisher noch nicht etabliert. Bei geeigneter Förderung kann BECCS diese Transformation des Energiesystems unterstützen. Für die erfolgreiche Umsetzung von BECCS sind inklusive Partizipationsstrategien notwendig, um eine breite gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen. Von entscheidender Bedeutung für die Umweltverträglichkeit sind die Kombination von BECCS mit naturbasierten Maßnahmen zur CO 2-Entnahme (z.B. Wiedervernässung von Mooren), die Kaskadennutzung von Biomasse und die gezielte Bioenergiebereitstellung in Sektoren, die schwer zu defossilisieren sind. Darüber hinaus muss BECCS in den bestehenden rechtlichen Rahmen integriert werden, um Umweltrisiken zu minimieren und die notwendige Infrastruktur für CO 2-Transport und -Speicherung zu schaffen. Die Aussagen und Zahlen dieser Veröffentlichung basieren auf der aktuellen Bioenergiebereitstellung und können sich unter anderen politischen, rechtlichen und sozioökonomischen Rahmenbedingungen verändern. Der optimale Beitrag von BECCS zur Klimaneutralität 2045 sollte auch mit Energie- und Klimamodellen ermittelt werden.
Keywords: Bioenergie; CO2-Speicherung; Treibhausgas-Emissionen; Deutschland (search for similar items in EconPapers)
Date: 2024
References: Add references at CitEc
Citations:
Downloads: (external link)
https://www.econstor.eu/bitstream/10419/313617/1/1919537716.pdf (application/pdf)
Related works:
This item may be available elsewhere in EconPapers: Search for items with the same title.
Export reference: BibTeX
RIS (EndNote, ProCite, RefMan)
HTML/Text
Persistent link: https://EconPapers.repec.org/RePEc:zbw:ufzrep:313617
DOI: 10.57699/edk7-mc18
Access Statistics for this paper
More papers in UFZ Reports from Helmholtz Centre for Environmental Research (UFZ) Contact information at EDIRC.
Bibliographic data for series maintained by ZBW - Leibniz Information Centre for Economics ().