Die Verteilung der Vermögen privater Haushalte: Einige konzeptionelle Anmerkungen sowie empirische Befunde für die Bundesrepublik Deutschland
Uwe Fachinger
No 13/1998, Working papers of the ZeS from University of Bremen, Centre for Social Policy Research (ZeS)
Abstract:
Das Ziel des Arbeitspapieres ist es, einen Überblick über konzeptionelle Fragen zu geben, die mit einer Analyse der Verteilung der Vermögen privater Haushalte verbunden sind, vor diesem Hintergrund die verfügbaren Datengrundlagen auf ihre Geeignetheit hin zu diskutieren und einige empirische Befunde darzulegen. Die konzeptionellen Anmerkungen beziehen sich auf den Untersuchungsgegenstand, d. h. das Vermögen, die Untersuchungseinheit, den privaten Haushalt, sowie die Dimensionen der Verteilungsanalyse. Im Hinblick auf die Verteilungsdimensionen ist grundsätzlich zwischen Querschnittanalysen, Längsschnittanalysen und Zeitverlaufbetrachtungen zu unterscheiden. Möchte man die Vermögensverteilung privater Haushalte umfassend erklären und empirisch erfassen, so müßten diese drei Dimensionen berücksichtigt werden. Es müßten Datensätze verfügbar sein, die 1. die Unterschiede der Vermögensbestände zu einem Zeitpunkt, 2. die Veränderung der Vermögensbestände im Zeitablauf sowie 3. die Unterschiede im Vermögensbestand zwischen verschiedenen Zeitpunkten erfassen. Erst dann könnten anhand empirischer Analysen alle angesprochenen Dimensionen untersucht werden, um die Realität in ausreichender Differenziertheit abbilden und eine umfassende Lageanalyse durchführen zu können. Als Fazit aus den Erörterungen zur Datenlage in der Bundesrepublik Deutschland ist festzuhalten, daß es zwar auf makroökonomischer Ebene Informationen über das Gesamtvermögen und über bestimmte Vermögensaggregate, wie z. B. dem Geldvermögen, gibt, es existieren allerdings keine Informationen über die Verteilung des gesamten Vermögensbestandes privater Haushalte, selbst, wenn man sich auf das Produktivvermögen und das Vermögen an Geld und Forderungen i. e. S. beschränkt. Daher sind umfassende Angaben zur Verteilung des Vermögensbestandes der privaten Haushalte nicht möglich. Die mangelhafte Datengrundlage vermittelt aber dennoch als Gesamteindruck eine starke Ungleichverteilung der Vermögen privater Haushalte mit relativ vielen kleinen und einigen wenigen sehr hohen Vermögen. Als derzeit wohl gravierendstes Problem erweist sich der Mangel an geeignetem Datenmaterial. Dieser verhindert umfassende Verteilungsanalysen, so daß vermögenspolitische Entscheidungen im Rahmen der Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik nur sehr eingeschränkt auf gesicherten Ergebnissen von Verteilungsrechnungen beruhen können.
Date: 1998
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