Was wird aus dem RGW ?
Benedikt Thanner
ifo Schnelldienst, 1990, vol. 43, issue 10, 11-15
Abstract:
Im RGW wurden keine erwerbsorientierten Geschäfte abgewickelt, sondern Ware gegen Ware getauscht. Importe und Exporte wurden in bilateralen Abkommen festgelegt, Überschüsse und Defizite wurden in Verrechnungseinheiten (Transferrubel) bilanziert und waren nicht allgemein austauschbar, die vom Weltmarkt ausgehenden Rentabilitätszwänge wurden von den Mitgliedsländern ferngehalten. Die spezifischen Ineffizienzen der östlichen Planwirtschaft führten bei den einzelnen Mitgliedern des RGW zu starkem Autarkiestreben, um nicht ganz auf die Zulieferungen aus anderen Ländern angewiesen zu sein. Auch vom Welthandel sollte die Abhängigkeit so gering wie möglich bleiben. Der gegenwärtige Umbruch führt zu einer Abschaffung des Transferrubels. Als Ersatz kommt nur eine der westlichen Leitwährungen in Frage. Wegen deren Wechselkursschwankungen und der Umstellung auf die Marktwirtschaft, stehen die bisherigen RGW-Betriebe dann voll in der Weltkonkurrenz. Der große Nachholbedarf im Osten verbunden mit Lieferengpässen in Westeuropa bietet den neu entstehenden Ost-Betrieben eine gute Chance, Anteile auf den zukünftigen Ostmärkten zu erringen. Eine Ausnahme bietet die DDR, deren Sanierung über eine Wirtschaftsunion mit der Bundesrepublik kein Maßstab für die Lösung der Übergangsprobleme in Osteuropa ist. Die Neuformierung der osteuropäischen Wirtschaftssysteme macht auch eine schnelle Überarbeitung der Cocom Liste notwendig, um den ökonomischen Fortschritt in dieser Region nicht zu verzögern.
Keywords: RGW-Staaten; Handel; Produktionskapazität; Wirtschaftsstruktur; Währungspolitik; Weltmarkt; Marktwirtschaft; DDR; Europäische Wirtschafts- und W; Außenhandel (search for similar items in EconPapers)
Date: 1990
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