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Einbürgerung (junger) Migranten: Katalysator oder Belohnung für gelungene Integration?

Christina Gathmann, Ole Monscheuer, Christina Felfe, Helmut Rainer, Swantje Falcke, Paolo Pinotti, Graziella Bertocchi () and Chiara Strozzi

ifo Schnelldienst, 2020, vol. 73, issue 11, 03-24

Abstract: Christina Gathmann, LISER, Luxemburg, und Universität Heidelberg, und Ole Monscheuer, Humboldt-Universität zu Berlin, zeigen am Beispiel der Liberalisierung des Staatsangehörigkeitsrechts in Deutschland, dass ein liberaler Zugang zu Staatsbürgerschaft mit kurzen Wartezeiten die ökonomische und soziale Integration vorantreibt. Zugang zur Staatsbürgerschaft wirkt sich positiv auf Löhne und Beschäftigung aus, insbesondere für Frauen, und verbessert die Humankapitalbasis der Zuwanderer. Diese Effekte auf den Arbeitsmarkt beeinflussen zudem die Heirats- und Fertilitätsentscheidungen und verringern die Wahrscheinlichkeit sehr früher Hochzeiten und Geburten. Insgesamt sei eine liberale Staatsbürgerschaftspolitik ein wirkungsvolles Instrument, um die ökonomische und soziale Position von Einwanderern zu verbessern. Christina Felfe, Universität Würzburg, und Helmut Rainer, ifo Institut und Ludwig-Maximilians-Universität München, analysieren die beabsichtigten und die unbeabsichtigten Folgen des Geburtsortsprinzips. Einerseits beeinflusse dieses den Bildungserfolg von Kindern ausländischer Eltern. Andererseits könne die Staatsbürgerschaft durch Geburt zu innerfamiliären Konflikten führen, die die Töchter von Zuwanderern dazu zwingen, eine traditionellere Geschlechterrolle zu übernehmen und so ihre wirtschaftliche Integration einzuschränken. Swantje Falcke, University of Maastricht, weist darauf hin, dass empirische Studien zwar positive Effekte von Einbürgerung auf Integration feststellen, aber dass diese Effekte nicht für alle Immigranten in gleicher Weise zutreffen. Der Pass sei kein Allheilmittel – aber er könne einen großen Unterschied bewirken. Paolo Pinotti, Bocconi University, Mailand, untersucht die Auswirkungen der Legalisierung des Aufenthaltsstatus von Einwanderern auf die Kriminalität. Er zeigt für Italien, dass die Legalisierung des Aufenthaltsstatus zu geringerer Kriminalität führt. Vor allem der Zugang zu legalen Arbeitsmärkten, der durch die Legalisierung des Aufenthaltsstatus ermöglicht werde, reduziere die Straffälligkeit von Einwanderern. Graziella Bertocchi und Chiara Strozzi, Università di Modena e Reggio Emilia, geben einen Überblick über die Entwicklung des Geburtsortsprinzips im internationalen Vergleich und diskutieren die Ursprünge dieses Prinzips. Zudem zeigen sie den Einfluss von wirtschaftlichen und institutionellen Faktoren – nicht zuletzt der Rechtstraditionen der verschiedenen Länder – auf die Reformen der Staatsbürgerschaftsgesetze auf.

Keywords: Migranten; Internationale Migration; Migrationspolitik; Soziale Integration; Arbeitsmarktintegration; Staatsangehörigkeit; Einwanderungsrecht (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: J61 K37 O15 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2020
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