Vertrauen und die Unabhängigkeit der Zentralbank
Michael Weber
ifo Schnelldienst, 2025, vol. 78, issue 09, 20-23
Abstract:
Wirtschaftswissenschaftler und politische Entscheidungsträger betonen seit langem, wie wichtig die Unabhängigkeit der Zentralbank für die wirksame Transmission der Geldpolitik ist. Eine steigende Staatsverschuldung birgt die Gefahr eines fiskalisch dominierten Regimes, in dem die Geldpolitik dem Finanzierungsbedarf des Staates untergeordnet wird und gezwungen ist, Defizite mit der „Notenpresse“ auszugleichen. Der jüngste politische Druck in den Vereinigten Staaten – beispielsweise Präsident Trumps wiederholte Forderungen nach Zinssenkungen, seine Drohungen, den Vorsitzenden der Federal Reserve Powell zu entlassen, und sein öffentlicher Brief, in dem er die Absetzung von Gouverneurin Cook erklärte – haben das Vertrauen in die Federal Reserve untergraben. Das Vertrauen der Öffentlichkeit ist jedoch eine zentrale Voraussetzung für eine unabhängige Zentralbank. Eine abhängige Zentralbank läuft Gefahr, sich von ihrem vorrangigen Ziel der Preisstabilität zu entfernen und die Zinssätze künstlich niedrig zu halten, um kurzfristige politische Forderungen wie einen stärkeren Arbeitsmarkt oder steigende Aktienkurse zu erfüllen.
Date: 2025
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